Mittwoch 02.11.16, 07:04 Uhr

Wie Auschwitz zu dem wurde, was es war


Am Donnerstag, den 3. November 2016 um 19 Uhr lädt das Bochumer Bündnis gegen Rechts zu einer Veranstaltung mit der Berliner Historikerin Dr. Susanne Willems in das ver.di-Haus, Universitätsstr. 76 ein. Ihr Vortrag hat den Titel: Wie Auschwitz zu dem wurde, was es war. Sie stellt ihren kürzlich erschienen Text- und Bildband Auschwitz. Die Geschichte des Vernichtungslagers vor. Susanne Willems zeigt auf, wie eng verzahnt die Pläne der SS mit den Interessen der deutschen Industrie waren: allen voran die IG Farben. Der weltgrößte Chemiefabrikant errichtete ab 1941 einen Werksneubau in unmittelbarer Nähe des KZ, das ihm als billigste Arbeitskräfte 10.000 Gefangene zugesagte, und beteiligte sich durch Überlassung von Bezugsrechten für Baustoffe am KZ-Ausbau. In ihren Recherchen hat Susanne Willems nachgewiesen, dass die im September 1942 eingeleitete Umplanung des zweiten Lagers in Birkenau, die Realisierung des „Sonderprogramms Reichsminister Prof. Speer“, der vollständigen Integration des Lagers in die deutsche Kriegswirtschaft diente: Auschwitz-Birkenau wurde ab Herbst 1942 zu dem Zielort der Massendeportationen der europäischen Juden, weil dieser Ort zu einer Art Drehscheibe eines europaweiten Arbeitssklavenmarkt ausgebaut wurde. Der Eintritt ist frei.