Freitag 24.06.16, 08:33 Uhr

Die erste Stufe des Bildungssystems


Ver.di berichtet:» Im Rahmen des Tages der kleinen Forscher besuchte Sylvia Bühler, Mitglied im ver.di Bundesvorstand,  die AWO Kindertageseinrichtung Knappschaftsstraße in Bochum. „Pädagogische Fachkräfte in der frühkindlichen Bildung brauchen bundesweit einheitlich ausreichend Zeit für gute Arbeit, damit Kinder gleiche Bildungschancen haben und ihre Erzieherinnen, Erzieher und Ergänzungskräfte nicht krank werden.“ so Bühler. Kindertageseinrichtungen sind die erste Stufe des Bildungssystems. Sie zu besuchen ist für den weiteren Lebenslauf von Kindern von hoher Bedeutung. Kinder werden hier bei ihrer Entwicklung der sozialen, kognitiven, sprachlichen, musischen und kreativen Fähigkeiten begleitet und unterstützt.
Um in Nordrhein-Westfalen allen Kindern gleiche Bildungschancen und ihren Eltern gleiche Lebens- und Arbeitsbedingungen zu garantieren, brauchen wir dringend einheitliche Mindeststandards für Kindertageseinrichtungen. Das bedeutet jedoch nicht, dass Arbeitgeber nicht mehr angehalten seien, sich um familienfreundliche Arbeitszeiten- und Bedingungen zu bemühen. ver.di NRW macht sich für ein ganz neues KiTa-Gesetz stark und erklärt sich nicht mit halbherzigen Reformen des bestehenden Kinderbildungsgesetzes einverstanden. Besonderer Handlungsbedarf wird bei der Reform des Fachkraft-Kind-Schlüssels gesehen. Für unter dreijährige Kinder ist demnach eine Relation von 3 Kindern zu einer Fachkraft und für über dreijährige Kinder von 8 zu 1 notwendig, um die pädagogische Prozessqualität zu gewährleisten. Zudem sollen den Personalkosten die jeweils realen Kosten auf Basis des Tarifvertrages des öffentlichen Dienstes zugrunde gelegt werden. Bisher wird hier über Pauschalen refinanziert und so falsche Anreize für beispielsweise Tarifdumping gesetzt.
„Gute Bildung braucht Zeit. Wir brauchen mehr Zeit, in der wir uns vorbereiten können, Beobachtungen auswerten und dokumentieren können, Konzepte erarbeiten, uns fortbilden und Elterngespräche führen.“ so Britta Himpeler, Leitung der Kindertageseinrichtung an der Knappschaftsstraße des AWO Unterbezirkes Ruhr-Mitte.
Freistellungsregelungen für Leitungen, von Kindertageseinrichtungen sind wichtige Elemente für die notwendige Qualitätsverbesserung. Sie sind auch notwendig für gute Arbeitsbedingungen und damit für den Gesundheitsschutz der Kolleginnen und Kollegen. Verbesserte Rahmen- und Arbeitsbedingungen sind dann auch die beste Werbung, um neue Fachkräfte für Kindertageseinrichtungen zu gewinnen.«