Dienstag 17.05.16, 18:54 Uhr

Monumente geronnener Dummheit


Matthias Schamp, Inhaber einer kleinen gutgehenden Sinnsucherei, nimmt »mit großer Erleichterung zur Kenntnis, dass die Monumente geronnener Dummheit – das waren für mich die „Bücher für Bochum“ – endlich abgeräumt werden. Und: Nein! ich stimme dem WAZ-Kommentar von Markus Rensinghoff überhaupt nicht zu, der anregt, noch einmal über den Verbleib der Dinger nachzudenken. Leute, die absolut nicht wissen, was ein Buch eigentlich ist, können in diesen wie zwei aneinandergelegte Stapel Scheiblettenkäse geformten Objekten vielleicht wirklich so etwas wie ihre Vorstellung von einem Buch wiedergefunden haben: Etwas was sehr dick, sehr monolithisch und hermetisch ist und ein sonderbar gewölbtes Display hat.  Also alles in allem etwas, von dem man sich besser fernhält – außer wenn es einem in seiner Zusatzfunktion als Werbesäule (denn dies waren die „Büchern für Bochum“ ja obendrein) ein paar Konsumbotschaften ins Ohr säuselt.
Insofern waren diese abscheulich dummen Objekte ja vielleicht wirklich sinnfälliger Ausdruck für die Lage der Studierenden und wie wenig in ihrem Leben das Buch als Medium noch eine Rolle spielt.
Für mich haben Bücher aber durchaus noch eine Bedeutung. Deshalb bin ich sehr erleichtert, dass sich Bochum endlich von diesem Anblick, der nur die Provinzialität der Stadt und ihrer Universität zum Ausdruck brachte, befreit.
Danke Stadt!«