Freitag 22.04.16, 12:08 Uhr
Ganztägiger Warnstreik am Dienstag, den 26. April

ver.di reagiert auf „pure Provokation“


Im Vorfeld der 3. Tarifverhandlungen am 28./29. April für die Beschäftigten im öffentlichen Dienst des Bundes und der Kommunen werden am Dienstag, 26. April in Bochum erste ganztägige Warnstreiks stattfinden. „Das erste Angebot der Arbeitgeberseite vom 12. April 2016 ist dreist und provokativ“, so Gudrun Müller, Geschäftsführerin im ver.di Bezirk Bochum-Herne. „Ganze 0,6 Prozent jahresbezogen für 2016 und 1,2 Prozent für 2017 macht das Angebot aus und hat damit rein gar nichts mit Wertschätzung der Beschäftigten zu tun.“ Weiter heißt es in der Erklärung vn ver.di: »Angesichts einer enorm guten Kassenlage mit einem Überschuss der öffentlichen Haushalte in Milliardenhöhe, muten die öffentlichen Arbeitgeber den Beschäftigten damit Reallohnverluste zu, was den Abstand gegenüber der Lohnentwicklung in der Privatwirtschaft noch weiter anwachsen lässt.
„Als Antwort auf diese Provokation folgt jetzt die Ausweitung der Warnstreiks“, so Müller. „Deshalb wird in der nächsten Woche in Bochum auch nicht viel laufen, denn die Kolleginnen und Kollegen sind stinksauer über das vorliegende Arbeitgeberangebot.“
Die Bochumer Tarifbeschäftigten bei Sparkasse, USB, Stadtwerke, Knappschaftskrankenhaus, LWL-Klinik, Jobcenter, Agentur für Arbeit, KBS, Akafö, Landebetrieb Straßen NRW, Stadtverwaltung, Kita´s, Schauspielhaus und Bogestra werden von ver.di für Dienstag, 26.04.2016 ganztägig zum Warnstreik aufgerufen.
Die umliegenden Ruhrgebietsstädte Essen, Mülheim, Oberhausen, Gelsenkirchen, Bottrop, Gladbeck, Herne und Städte des Kreises Recklinghausen werden ebenfalls streiken und orientieren zur Streikkundgebung nach Bochum. „Wir rechnen mit über 200 Bussen aus den umliegenden ver.di Bezirken und erwarten mehrere tausend Kolleginnen und Kollegen in Bochum. Das wird eine Demonstration und Protestveranstaltung, wie Bochum es lange nicht erlebt hat.“ erklärt Gudrun Müller.
Die Streikenden treffen sich bis 10 Uhr an den Standorten Kirmesplatz, Bergbaumuseum, Schauspielhaus, ver.di-GST und Dr.- Ruer-Platz. In fünf Demonstrationszügen ziehen die Streikenden auf die Massenbergstraße, wo um 11 Uhr die zentrale ver.di-Kundgebung stattfinden wird. Die Jugend versammelt sich geschlossen vor der ver.di-GST in der Universitätsstraße und wird ihren Forderungen besonders Nachdruck verleihen.
Vor der Sparkasse Bochum (Dr.-Ruer-Platz) treffen sich bereits ab 9 Uhr mehr als 1.500 Sparkassenbeschäftigte zur bundesweit größten Kundgebung im Sparkassenbereich zu einer Auftaktkundgebung. Dort werden die Themen, die aus Sicht der Sparkassenbeschäftigten besondere Relevanz haben, angesprochen. Danach reihen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den Ruhrgebiets-Sparkassen in den Demonstrationszug ein, um mit allen Beschäftigten des öffentlichen Dienstes für mehr Anerkennung und Wertschätzung zu demonstrieren.
ver.di fordert sechs Prozent mehr Geld und eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 100 Euro pro Monat. Zudem will ver.di die verbindliche Übernahme der Auszubildenden nach erfolgreich abgeschlossener Ausbildung vereinbaren sowie den Missbrauch der sachgrundlosen Befristung von Arbeitsverträgen abschaffen.
„Streikbedingt müssen sich die Bochumer Bürgerinnen und Bürger auf erhebliche Beeinträchtigungen einstellen. Wir raten, die Bochumer Innenstadt am Dienstag möglichst weiträumig zu umfahren.“ rät Gudrun Müller.«