Montag 11.04.16, 16:05 Uhr

Stadtrundgang als Zeichen der Solidarität


Die Teilnehmenden des Refugee- Camps vor dem Bochumer Rathaus laden gemeinsam mit der Kampagne „Flucht ist kein Verbrechen“ zu einem Stadtrundgang am kommenden Freitag ein: »Eine Woche nach dem erfolgreichen Ende des Protestcamps der Geflüchteten vor dem Rathaus wollen wir ein gemeinsames Zeichen der Solidarität setzen. Denn alle Menschen, egal welcher Herkunft, haben ein Recht auf ein gutes und vor allem menschenwürdiges Leben. Das, was wir für uns fordern, fordern wir für alle! Ein Leben in Sicherheit und Selbstbestimmung, eine Wohnung, Privatsphäre, Gesundheit und Bildung gehören zu unseren elementaren Rechten. Dies gilt für alle Menschen, egal ob sie neu in Bochum sind oder schon länger hier leben.
Wir alle haben unter dem Abbau der sozialen Infrastruktur in Bochum zu leiden – besonders diejenigen, die wenig Geld haben. Es wird eine künstliche Konkurrenzsituation zwischen den Geflüchteten und der bereits länger ansässigen Bevölkerung geschaffen. Das Problem ist allerdings nicht fehlender gesellschaftlicher Reichtum in Deutschland, sondern die gerechte Verteilung der Mittel. Das Thema Wohnen bewegt viele Bürgerinnen und Bürger Bochums. Sozialwohnungen und anderer günstiger Wohnraum wurden seit Jahrzehnten abgebaut. Für viele Menschen in Bochum ist es schwierig eine angemessene Wohnung zu finden. Wir fragen uns, wie es dazu kommt, wo es doch viele tausend Quadratmeter Leerstand gibt. Im Rahmen des Rundgangs wollen wir Orte anlaufen, an denen neue Nutzungskonzepte entstehen können. Konzepte, von denen alle profitieren – Geflüchtete und Alteingesessene, Junge und Alte, Leute mit mehr und Leute mit weniger Geld. Wir fordern ein besseres Leben für alle! Unsere Forderungen beinhalten: – Eine dezentrale Unterbringung für Geflüchtete – Ausbau des kommunalen Wohnungsbaus – Durchsetzung des Rechts auf Teilhabe für alle – Ein Ende der Kürzungspolitik Wir möchten den Stadtrundgang außerdem mit einem positiven Ausblick beenden: Ein Teil des ehemaligen Bochumer Nordbahnhofs könnte zu einem Begegnungs-, Info- und Kulturzentrum für neue und alte Bochumerinnen und Bochumer ausgebaut werden. Für diesen Vorschlag wollen wir vor Ort werben. Treffpunkt: Freitag, 15. April um 17.00 Uhr vor dem Bogestra-Gebäude, U-Bahn-Haltestelle Oskar-Hoffmann-Straße. Alle sind eingeladen!