Montag 28.03.16, 22:31 Uhr
Ostermarsch in Werne:

Rainer Einenkel: „Waffenverkäufe sind Exporte, an denen immer Blut klebt.“


Zum Auftakt der letzten Ostermarschetappe thematisierte Rainer Einenkel, langjährige Betriebsratsvorsitzende von Opel Bochum, das für die Gewerkschaften nicht immer leichte Thema Rüstungsproduktion: »Rüstungsindustrie ist kein normaler Industriezweig. Waffenverkäufe sind Exporte, an denen immer Blut klebt. Behauptet wird, Rüstungsexporte sicherten Beschäftigung und unseren Wohlstand! Darum sei das Geschäft mit dem Tod unverzichtbar. Eine perverse, kranke Logik. Die Fakten sprechen eine andere Sprache: Rüstungsexporte entsprechen gerade 1 % der gesamten deutschen Exporte. Rüstungsexporte sind nur für deutsche Unternehmen äußerst profitabel, Arbeitsplätze werden dadurch kaum gesichert. Von 30 Mio. Beschäftigten in der Gesamtwirtschaft sind 80.000 Arbeitsplätze von der Rüstungsproduktion abhängig. Hier muss die Diskussion verstärkt werden, dass auch diese 80.000 Menschen im zivilen Bereich Arbeit finden. Beispiele dafür gibt es genug.

An der Kriegsbeteiligung der deutschen Rüstungsindustrie liegt eine der Ursachen für Kriege und Bürgerkriege und den Fluchtursachen. Als Gewerkschafter haben wir uns immer als Teil der Friedensbewegung verstanden. Darum sagen wir auch ohne wenn und aber:

  • Wir brauchen die Beendigung der Rüstungsproduktion
  • Wir müssen Rüstungsexporte sofort stoppen
  • Wir brauchen die Umstellung auf zivile Produktion
  • Statt den Tod zu exportieren, muss Deutschland mithelfen, dass die Menschen in den Kriegsregionen ein lebenswertes und sicheres Leben gestalten können.

Weltweit sind heute mehr als 50 Millionen Menschen auf der Flucht. Sie fliehen vor Kriegen und Bürgerkriegen. Sie fliehen wegen ihrer politischen Anschauungen, ihres Glaubens, ihres Geschlechts oder ihrer sexuellen Orientierung. Sie fliehen vor Armut, Hunger und Krankheit. Sie fliehen vor deutschen Waffen von Rheinmetall, Kraus-Maffei, Heckler & Koch…«
Die vollständige Rede.