Dienstag 08.12.15, 14:35 Uhr

Bewegung im Rathaus


Die Bochumer Linksfraktion hatte gestern zu einem Empfang im Rathaus „für eine demokratische und vielfältige Stadt“ Aktive aus  sozialen Bewegungen, Verbänden, Vereinen und Initiativen eingeladen. „Ohne euch geht es nicht, ohne euch wären wir nur ein weiterer Papiertiger im Gewirr der parlamentarischen Ratsstruktur“, sagte der Fraktionsvorsitzende Ralf-D. Lange in seiner Begrüßungsrede. „Ohne euch hätten wir keinen Rückhalt in den vielen Arbeitsgebieten, ohne euch wäre die Gefahr groß, dass wir die Bodenhaftung verlieren, ohne euch wäre die Versuchung größer, sich vom Parlamentarismus aufsaugen zu lassen.“ Und er erneuerte das Versprechen, weiterhin eng mit den sozialen Bewegungen zusammen zu arbeiten.
Zentrales Thema der Veranstaltung war die Zusammenarbeit für eine menschenwürdigere Flüchtlingspolitik in Bochum. Ralf-D. Lange wies auf die Mitverantwortung von Bochumer PolitikerInnen für die jüngste Asylrechtsverschärfung hin und forderte den Aufbau eines kommunalen Wohnungswesens als Kernbestandteil einer verantwortlichen Sozialpolitik. In einem Input-Vortrag machte die Geschäftsführerin des Flüchtlingsrats NRW Birgit Naujoks deutlich, dass die Stadt längst nicht alle ihr zur Verfügung stehenden Spielräume nutzt, um erträgliche Verhältnisse für die Menschen zu schaffen, die in Bochum Schutz vor Krieg, Verfolgung und blanker Not suchen.
Für den musikalischen Rahmen sorgten Milli Häuser und die Tatort-Jazz-Band. Zum Ende ihres Auftritts nutzte die europaweit aktive Sängerin, Gitarristin und Komponistin die Gelegenheit, um auf die prekären Verhältnisse hinzuweisen, unter denen die freie Kulturszene in Bochum arbeiten muss.