Mittwoch 02.12.15, 15:25 Uhr
Jugendring wählt Vorstand und diskutiert über Arbeitsschwerpunkte

„In Bochum in Frieden leben“


Auf der Vollversammlung des Bochumer Kinder- und Jugendrings am 30. November wurde  einstimmig ein neuer Vorstand gewählt, ein Rückblick auf die geleistete Arbeit geworfen und über die zukünftigen Projekte diskutiert. Die Jugendverbände und Jugendinitiativen engagieren sich besonders stark bei der Arbeit mit jungen Flüchtlingen. In einer Pressemitteilung des Jugendrings heißt es: »Mit großer Sorge nehmen die Delegierten zur Kenntnis, dass die Bundesregierung die Bedingungen für Flüchtlinge in Deutschland erheblich verschlechtert hat und dass zahlreiche Flüchtlingsfamilien in Bochum von Abschiebung bedroht sind. Für Angehörige der Roma gibt es keine „sicheren“ Herkunftsländer in Südosteuropa und in Afghanistan gibt es neben großen Sicherheitsproblemen massive Menschenrechtsverletzungen insbesondere gegen Frauen und Kinder. Flüchtlinge sollen dauerhaft in Bochum eine neue Heimat finden und hier gut und in Frieden leben.« Die vollständige Mitteilung im Wortlaut:
»Die Delegierten der Mitgliedsverbände haben auf der Vollversammlung des Jugendrings am 30. November 2015 einstimmig einen neuen Vorstand für den Kinder- und Jugendring gewählt. Im neuen Vorstand arbeiten Vertreter von 8 Mitgliedsverbänden mit. Der Vorstand ist damit breit aufgestellt und kann die unterschiedlichen Interessenslagen von großen und kleinen Jugendverbänden und Jugendinitiativen bei der künftigen Arbeit gut berücksichtigen.
Die Vorsitzende des Kinder- und Jugendrings Ina Wilde wurde erneut in ihrem Amt bestätigt. Sie wird zwei weitere Jahre an der Spitze des Kinder- und Jugendrings stehen. Die 38-jährige Diplom-Sozialpädagogin und Diakonin vertritt die Rosa Strippe im Jugendring.
Als stellvertretende Vorsitzende sind Maria Hagemeister vom AWO-Jugendwerk und Wilfried Maier von der Arbeitsgemeinschaft der evangelischen Jugend wiedergewählt worden.
Jonas Borgwardt vom Bund der Deutschen Katholischen Jugend, Marc Pattmann von den Falken, Karen Spatz von der IFAK und Pamela Ziesche von der Sportjugend sind als Beisitzer im Vorstand bestätigt worden. Neu als Beisitzer ist Nils Padberg von der DGB-Jugend in den Vorstand des Jugendrings gewählt worden.
Die Delegierten haben eine gute Wahl getroffen und der Jugendring ist nach den Neuwahlen gut gerüstet, um die vielfältigen Aufgaben zu bewältigen und um die Interessen von Kindern und Jugendlichen engagiert in der Stadt vertreten zu können.
Zentrale Themen für den neuen Vorstand sind der Einsatz für mehr soziale Gerechtigkeit, die Stärkung der antirassistischen Arbeit, der Ausbau von Partizipationsmöglichkeiten von Kindern und Jugendlichen und die bessere Vernetzung der Bildungsangebote der Jugendverbände und Jugendinitiativen.
Die Jugendverbände und Jugendinitiativen engagieren sich besonders stark bei der Arbeit mit jungen Flüchtlingen. Flüchtlingskinder haben in den Schulferien an Jugendfreizeiten, an der Stadtranderholung und am Ferienpassprogramm teilgenommen. An den Unterkünften werden verschiedene Spiel- und Sportaktionen durchgeführt und Kinder und Jugendliche zu Freizeitaktivitäten eingeladen. Insbesondere die Migrantenjugendvereine bieten zahlreiche Sprachkurse für junge Flüchtlinge an. Verschiedene Vereine sammeln zusätzlich Sachspenden und leisten Lobbyarbeit, um das Verständnis für die schwierige Situation von Flüchtlingen zu verbessern. Mit großer Sorge nehmen die Delegierten zur Kenntnis, dass die Bundesregierung die Bedingungen für Flüchtlinge in Deutschland erheblich verschlechtert hat und dass zahlreiche Flüchtlingsfamilien in Bochum von Abschiebung bedroht sind. Für Angehörige der Roma gibt es keine „sicheren“ Herkunftsländer in Südosteuropa und in Afghanistan gibt es neben großen Sicherheitsproblemen massive Menschenrechtsverletzungen insbesondere gegen Frauen und Kinder. Flüchtlinge sollen dauerhaft in Bochum eine neue Heimat finden und hier gut und in Frieden leben.
Die erneute Ausweitung des Projektes „Bochumer Ferienpate“ ist von den Delegierten positiv gewürdigt worden. 305 bedürftigen Kindern und Jugendlichen ist mit Hilfe des Projektes die Teilnahme an einer Jugendreise ermöglicht worden.
Die Delegierten haben auch erfreut zur Kenntnis genommen, dass die Ergebnisse der bezirklichen Jugendforen von Politik und Verwaltung ernst genommen werden. Im Stadtteil Dahlhausen sind am Jugendcontainer neue Sitzgelegenheiten für den Außenbereich geschaffen worden. Für minderjährige Jugendliche gibt es ein neues nicht-kommerzielles Discoangebot in einem geschützten Rahmen im Falkenheim in der Akademiestraße und die Bezirksvertretung Bochum Ost hat beschlossen, mindestens einen Vorschlag des Jugendforums 2016 umzusetzen.
Die Vorsitzende des Kinder- und Jugendrings Ina Wilde hat Artur Libischewski verabschiedet und ihm ganz herzlich für sein großes Engagement gedankt. Artur Libischewski hat mehr als 4 Jahrzehnte im Vorstand des Kinder- und Jugendrings mitgearbeitet. Davon 22 Jahre als Vorsitzender. Er hat den Jugendring von 1963 bis 1998 im Jugendhilfeausschuss vertreten. Es wird nicht viele engagierte Kommunalpolitiker in Bochum geben, die 35 Jahre in einem Ausschuss mitgearbeitet haben. Artur Libischewski hat auch 1979 – gemeinsam mit anderen – die Initiative für die Durchführung einer zentralen Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht in Bochum ergriffen und er arbeitet seit vielen Jahren im Arbeitskreis 09. November mit. 2004 hat er die Moderation der Gedenkveranstaltung zur Reichspogromnacht übernommen. Die Vertretung des Kinder- und Jugendrings in der Veranstaltergemeinschaft von Radio Bochum nimmt er ebenfalls seit vielen Jahren wahr. «