Sonntag 08.11.15, 14:57 Uhr
DGB zu den Veranstaltungen zur Pogromnacht am 9. November

Gegen Hass und Gewalt


In einer Erklärung des DGB heißt es: »Kaum ein Datum in der deutschen Geschichte ist so prestigeträchtig wie der 9. November. 1918 fand an diesem Tag die Novemberrevolution in Berlin statt. 5 Jahre später putschten Hitler und Ludendorff in München. Damit wurde erstmals international das Auftreten des Nationalsozialismus wahrgenommen, ohne ihnen entschieden genug entgegen getreten zu sein. Heute erinnert man sich in Deutschland vor allem an den 9. November als Tag, an dem die deutschen Faschisten mit ihren SA- und SS-Mitgliedern Synagogen in Brand steckten, Geschäfte und Einrichtungen von jüdischen Mitbürgern verwüsteten und eine unvorstellbare Ermordungswelle starteten, die Millionen jüdischer Menschen das Leben kostet. Traditionell finden in unseren Städten und Kreisen an diesem Tag viele wichtige Gedenk- und Mahnveranstaltungen statt. Auch in Bochum wird am Montag mit einer Gedenkveranstaltung um 17.00 Uhr (Ecke Harmoniestraße / Dr. Ruer-Platz) an die Reichspogromnacht erinnert. Im Mittelpunkt des Gedenkens stehen in diesem Jahr die Erinnerung an den 80. Jahrestag der Verabschiedung der „Nürnberger Rassengesetze“ und an den 70. Jahrestag der Neugründung der Jüdischen Gemeinde in Bochum.

Der Bochumer DGB begrüßt diese Aktionen und ruft seine Mitglieder dazu auf, sich an der Gedenkveranstaltung zu beteiligen und ein gemeinsames Zeichen zu setzen. Für Jochen Marquardt, DGB-Regionsgeschäftsführer ist es von großer Bedeutung, dass auch gerade in diesem Jahr Menschen deutlich machen, dass es nie wieder zu Krieg und Faschismus kommen darf. „Wir sind aufgerufen an diesem Tag unseren Protest gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit zu zeigen. Angesichts der aktuellen Diskussion um Flüchtlinge müssen wir Hetzern und Brandstiftern klare Grenzen aufzeigen. Wir freuen uns darüber, dass sich innerhalb der Gewerkschaften unserer Region eine Initiative von Mitgliedern gegründet hat, die sich unter dem Namen „GewerkschafterInnen für Frieden und Solidarität“ genau diesen Themen annimmt.“ Im Zentrum der gewerkschaftlichen Forderungen stehen an diesem Tag die Solidarität mit den Flüchtlingen und die dringende Aufforderung an die Politik, die Ursachen für Flucht zu beheben. Für den DGB geht es dabei aktuell in erster Linie darum, in der konkreten Hilfe nicht nachzulassen und gleichzeitig politische Lösungen zu finden, die sowohl die Willkommenskultur aufrecht erhält, als auch die erforderlichen strukturellen Schritte der Integration in Arbeit und Leben zuverlässig ermöglicht. Von besonderer Bedeutung ist es für die Gewerkschaften sichere Fluchtwege für die Flüchtenden zu schaffen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die Not und das Elend in den Herkunftsländern beendet wird. Ein entscheidender Schritt wäre aus Sicht der Initiative ein sofortiger Stopp aller Waffenexporte!«