Freitag 30.10.15, 09:48 Uhr
Der DGB kommentiert die Arbeitslosenzahlen

Es geht um die Qualität der Arbeitsplätze


„Schönwetterberichte bringen uns leider nicht weiter“, ist die Stimmungslage beim DGB in der Region. „Selbstverständlich“, so Geschäftsführer Jochen Marquardt, „freuen wir uns über einen Rückgang der Arbeitslosenquoten. Der ist in der Region nicht überall gleich wird aber in der Tendenz von den Agenturen ausgemacht. Nach wie vor bleibt unsere Einschätzung von Skepsis geprägt.“ Grund für diese Aussage ist für den DGB, „dass die Zahlen nichts über die Qualität der Arbeitsplätze und über deren tarifliche Bezahlung zum Ausdruck bringen“. Für die Gewerkschaften greift die Losung „sozial ist was Arbeit schafft“ entschieden zu kurz. Sie fordern für all jene, die das für sich wünschen Vollzeitbeschäftigung in guter Arbeit und mit einem Einkommen, das ausreicht, um das Leben gut und zuverlässig zu finanzieren.
Sie bemängeln die Zählweise ausschließlich nach Köpfen und sie vermissen jeglichen Hinweis auf die hohe Zahl der prekären Beschäftigungsverhältnisse. Die Leiharbeit steige weiter an und die so genannte Vollbeschäftigung sei noch weit entfernt. Vor allem kritisiert der DGB die weiterhin fehlenden Ausbildungsplätze im dualen System und die sich verfestigende Langzeiterwerbslosigkeit. „Für Menschen im Lebensalter ab 50 Jahren bleibt es bei großen Schwierigkeiten, wieder in einen ordentlichen Job zu kommen“, so Marquardt. Die Gewerkschaften sehen große Herausforderungen für die kommenden Monate, die eine ehrliche und saubere Analyse dringend erforderlich machen, wenn sie erfolgreich bewältigt werden sollen.