Samstag 05.09.15, 17:58 Uhr

Petry angelt wenig Leute


Die AfD-Vorsitzende Petry (ganz rechts) wird nach ihrer Rede auf dem Husemannplatz von der Polizei abgeführt.

Während ihr gestürzter Vorgänger Lucke im letzten Jahr noch über 200 Leute in die Wattenscheider Stadthalle locken konnte, kamen heute höchstens 75 AfD-AnhängerInnen zum Ruhrgebietsauftritt der AfD-Bundesvorsitzenden Petry auf den Husemannplatz. Mehr als 250 DemonstrantInnen und ca. 100 PolizistInnen sorgten dafür, dass  der Kundgebungsort weitgehend abgesperrt blieb.  Durch den lautstarken Protest war auf der Kortumstraße auch nicht zu verstehen, was aus den AfD-Lautsprechern drang. Petry war aus Dankbarkeit nach Bochum gekommen. Die Bochumer Partei segelt voll auf ihrem Rechtsaußenkurs und leistete für sie massive Unterstützung auf dem Richtungsparteitag in Essen. Nur für Petry-AnhängerInnen wurden z. B. Übernachtungsmöglichkeiten in Bochum organisiert.
Als die AfD-Wahlkämpfer heute früh anrückten, entfernten sie zunächst etliche Wahlkampfplakate der SPD und der Linken. Vom Bündnis gegen Rechts, das zum Protest gegen die AfD aufgerufen hatte, wurde der Hüttenwart der SPD, der in der Wahlkampfhütte am Husemannplatz saß, gefragt, ob er nicht etwas unternehmen will. Seine Antwort: „Nein, das führt zur Eskalation und das wollen wir nicht.“ Horst Hohmeier von der Linkspartei stellte  dann Strafanzeige bei der Polizei.
Als Petry den Husemannplatz in Richtung Rathaus verließ, wurde sie von ca. 50 PolizistInnen in Uniform und vielen BeamtInnen in Zivil begleitet. Eine Migrantin kommentierte das: „So viel Schutz wünsche ich mir auch für die Flüchtlingsunterkünfte.“
Das heute verteilte Flugblatt vom Bündnis gegen Rechts.
Einige AnarchistInnen, die sich organisieren (wollen), haben einen Bericht  über ihre Flyeraktion auf der Kundgebung gegen die AfD verfasst unter dem Titel: „Radikale Lösungen statt falsche Alternativen.“ veröffentlicht.