Samstag 29.08.15, 12:16 Uhr

Tief hängende Plakate


Links: Beweisfoto des Stadtplanungs- und Bauordnungsamtes
Die Plakate, mit denen gegen die Benennung des freitäglichen Delikatessenmarktes (Niggemann-Markt) auf dem Springerplatz nach dem preußischen Militaristen Moltke protestiert wird, sorgen für Beschäftigung in der Stadtverwaltung. Das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt schrieb am 26. 8. an die Linkspartei: „Wir haben festgestellt, dass DIE LINKE. Wahlplakate am Moltke-Markt aufgehangen hat. Diese Plakate hängen so tief, dass Sie den Marktbetrieb stören (siehe beigefügtes Foto). Beachten Sie bitte, dass gem. Auflage 11 der Sondernutzungserlaubnis die Plakate so hoch zu befestigen sind, dass mindesten 2m lichte Durchgangshöhe für Passanten frei bleibt. Hängen Sie die Plakate schnellstmöglich, spätestens jedoch bis zum 31.08.2015 um, da wir uns sonst gezwungen sehen die zu niedrig hängenden Plakate am Moltke-Markt zu entfernen.“ Bezeichnend ist, dass die Stadtverwaltung hierbei den Werbebegriff der Betreiber „Moltkemarkt“ übernimmt und nicht die korrekte Bezeichnung Springerplatz verwendet.
Als am gestrigen Freitag Mitglieder des Friedensplenums zum Springerplatz kamen und wie erwartet feststellten, dass alle Protestplakate entfernt worden waren, wurden wie an den letzten Freitagen auch neue Poster aufgehängt. Immer mit dem Hinweis, dass es sich um Wahlkampfplakate von Horst Hohmeier, Die Linke, handelt. Polizei und Stadtverwaltung haben inzwischen eingesehen, dass dies völlig legal ist.
Nach ein paar Minuten erschienen zwei Mitarbeiter des Ordnungsamtes und fotografierten die Plakate. Ein Mitglied des Friedensplenum zeigte den städtischen Beschäftigten, die normalerweise schon Feierabend hatten, die SPD-Plakate auf und um den Markt. Kein einziges hing zwei Meter hoch (z. B. Foto rechts). Auch dies wurde dann fotografiert und das Friedensplenum freute sich, dass die Aktion wieder so spektakulär verlaufen ist.