Dienstag 23.06.15, 15:37 Uhr

Doch Detroit: 30% Kürzung?!


Der Bochumer Kulturstammtisch lädt für Donnerstag, 25.6.2015, um 14:00 Uhr Uhr vor dem Rathaus zum öffentlichen Gespräch ein. Um 15.00 beginnt die Ratssitzung, wo die Ratsmitglieder offiziell über eine 30-prozentige Haushaltssperre informiert werden: Nur wenige Tage, nachdem die Bezirksregierung im Juni den Haushalt der Stadt Bochum für das Jahr 2015 genehmigt hatte, der sogar geringe Mittelerhöhungen für die Freie Kulturszene vorgesehen hatte, verkündete die Bochumer Stadtspitze, ein weiteres 31 Millionen € großes Haushaltsloch für das laufende Jahr entdeckt zu haben.
Der Kämmerer hat auf Grund des „neu entdeckten“ Defizits verfügt, dass alle Bereiche der Stadtverwaltung (Kultur, Soziales …) 3 % ihrer Leistungen an Freie Träger und ihrer Sachaufwendungen reduzieren müssen und dass von den ursprünglich geplanten Haushaltsmitteln zunächst nur 70 % freigegeben werden. Sollten die Maßnahmen in dieser Form umgesetzt werden, sind weitreichende Folgen für die Freie Kulturszene zu erwarten, hier einige Beispiele: Das Theater Traumbaum könnte seine Stücke für Kinder und Jugendliche in diesem Jahr nicht mehr vollständig spielen, Drittmittel und Eintrittsgelder fielen aus, Vorarbeiten wären umsonst gewesen. Darüber hinaus hieße mangelnde Kontinuität Einnahmeverluste auch im nächsten Jahr sowie die Gefährdung langjähriger Kooperationen mit Schulen. Im Kulturrat Gerthe müssten von zwei fest angestellten Personen eine gekündigt werden. Personalabbau um drei volle Stellen wären die Folge für den Bahnhof Langendreer und das Programm müsste deutlich reduziert werden (wie jetzt z.B. schon geschehen mit dem Afrikafest im August). Das Figurentheaterkolleg würde, weil es die Honorare für die notwendig zu leistenden Unterrichtsstunden nicht mehr bezahlen könnte, seine Anerkennung als Weiterbildungseinrichtung verlieren und damit verbunden auch die Landesmittel. Deshalb rufen die betroffen Einrichtungen auf: »Kommt am Donnerstag zum Rathaus, zeigt euch solidarisch, setzt euch ein für die Rücknahme der Haushaltskürzung!«