Dienstag 02.06.15, 08:35 Uhr

Neofaschistisches Treffen
im Verbindungshaus 1


Das Bündnis gegen Burschenschaften schreibt: »Am Sonntag fand ein Treffen der „Identitären Bewegung Westfalen“ in den Räumen des VDSt Breslau-Bochum am Nordring 70 statt. Etwa 20 junge Männer und vereinzelte alte Herren tauschten sich hier darüber aus, wie rassistische, islamfeindliche und völkische Ideologien salonfähig gemacht werden können. Entstanden ist die „Identitären Bewegung“ als deutscher Ableger der französischen „Génération identitaire“, Jugendorganisation des „Bloc Identitaire“ welcher einen Zusammenschluss rechtsextremer und neurechter Gruppierungen in Frankreich darstellt. Dessen Vorläuferorganisation „Unité radicale“ war verboten worden, nachdem ein Mitglied anlässlich des französischen Nationalfeiertags 2002 versucht hatte, einen Anschlag auf den damaligen Präsidenten Jacques Chirac zu verüben. Wie in Frankreich versuchen die Identitären auch in hierzulande, vor allem in sozialen Netzwerken Fremdenhass zu schüren, den sie geschickt in einer modernen Verpackung präsentieren.
„Identitäre Bewegung“ plakatiert in Bochum
Laut Einschätzung des Verfassungsschutzpräsidenten Hans-Georg Maaßen stellt die Identitäre Bewegung eine „virtuelle Erscheinungsform des Rechtsextremismus“ mit „bislang wenig Realweltbezug“ dar. Um dies zu ändern, bedarf es offenbar Aktionismus auf der Straße. Im Anschluss an ihren „Stammtisch“ zogen die angereiste Rechten und VDSt-Mitglieder deshalb in die Innenstadt. Dort klebten sie rassistische Plakate für einen Aufmarsch der „Identitären Bewegung“ am 6. Juni in Wien und entrollten ein Banner am Bochumer Hauptbahnhof. Wer immer noch glaubt, der VDSt Breslau-Bochum sei eine unpolitische Studentenverbindung, der dürfte spätestens seit gestern eines besseren belehrt sein.
Wir bekräftigen hiermit unser Ultimatum an die RUB-Rektor Weiler zur Ausladung aller Verbindungen, Corps, Turner- Burschenschaften und Landsmannschaften von der Blaupause. Wer Treffen der extremen Rechten ausrichtet hat auf dem RUB-Jubiläum nichts zu suchen!
Burschis raus, sonst Blaupause kaputt!«


Ein Gedanke zu “Neofaschistisches Treffen
im Verbindungshaus

  • Langzeitstudentin

    Die „IB Bochum“ hat übrigens heute ihr – seit 2014 nicht mehr wirklich aktives – Facebook-Profil gelöscht.

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