Archiv für den Monat: Mai 2015


Donnerstag 07.05.15, 21:10 Uhr
Erich Später über die Ostfront 1941 – 1945

Der dritte Weltkrieg

Nicht nur ein Erinnerungsschatten (Gauck) liegt auf dem Wissen über die Verbrechen der Deutschen im Krieg gegen die Sowjetunion. Erich Später, Historiker und Journalist, hat über mehrere Jahre in der Zeitschrift ” konkret” zusammengetragen, was die neuere Geschichtsforschung jenseits der Legendenbildung über den Krieg im Osten, die ungeheure Zahl der Opfer, auch in der zivilen Bevölkerung, die Politik der ”verbrannten Erde” und die Befreiung der KZ-Häftlinge und Kriegsgefangenen, der osteuropäischen Länder und schließlich der gesamten Menschheit vom Faschismus  herausgefunden hat. Für die Deutschen, schreibt Später, ” beginnt erst im Herbst 1944 das eigentliche Drama des Zweiten Weltkrieges: Der Einmarsch der Roten Armee und die damit verbundene Massenflucht und Vertreibung der deutschen Zivilbevölkerung.” Bis heute bestimme die nationalsozialistische Propaganda gegen die Sowjetunion und die Rote Armee das deutsche Geschichtsbild. Aus dieser konkret-Serie, erweitert um zusätzliche Texte, ist ein  Buch entstanden. Erich Später stellt es am Mittwoch, 13. Mai, 19.30 Uhr im Bahnhof Langendreer vor. Veranstalter sind das Bochumer Friedensplenum und die DFG/VK. Gefördert wird die Veranstaltung durch die Rosa-Luxemburg-Stiftung.


Donnerstag 07.05.15, 19:38 Uhr

Zug durch die Gemeinde

Die Linke Liste an der Ruhr-Uni Bochum lädt am Freitag, den 8. Mai zu einer eine Kennenlern-Tour durch Bochum ein und schreibt: »Wir besichtigen Trinkhallen und andere Sehenswürdigkeiten zwischen Ehrenfeld und Hamme. Unser Lieblingsimbiss und verschiedene Eisdielen liegen auch auf unserem Weg! Wir treffen uns dafür um 18:00 Uhr an der U35 Haltestelle der Ruhr-Universität. Die Tour endet im Sozialen Zentrum, einem nicht-kommerziellen Treffpunkt. Dort werden wir bei Cocktails und einem gediegenen Punk-Quiz auf die Kapitulation Deutschlands am 8. Mai 1945 anstoßen. Für alle Nachreisenden: Ab 20:00 Uhr machen wir im SZ die Türen auf. Wir freuen uns darauf, mit euch durch Bochum zu schlendern und in entspannter Atmosphäre über linke Politik an der Ruhr-Uni zu quatschen. «


Donnerstag 07.05.15, 19:25 Uhr

Nazi-Terror nicht verharmlosen

Wenn die Geheimdienste der Republik in einer heftigen Legitimationskrise sind und dann plötzlich innerhalb kurzer Zeit zwei Fahndungserfolge gegen Terrorgruppen präsentiert werden, dann ist Skepsis angesagt. Wenn 250 „Sondereinsatzkräfte der Polizei“ vier Leute festnehmen, die offen auf Facebook für ihre Gewaltbereitschaft werben, dann liegt es nahe, dass die Festgenommenen als „dümmste Terrorgruppe Deutschlands“ bezeichnet wird. Auch wenn das Handeln der staatlichen Dienste einen starken Show-Charakter zeigt, darf es nicht dazu führen, die Nazi-HoGeSa-Szene zu verharmlosen. Die Antifaschistische Nachrichten aus Bochum liefern Hintergrundinformationen.


Mittwoch 06.05.15, 18:07 Uhr

Sozial- und Erziehungsdienste
wollen bis zur Aufwertung streiken

Ab kommenden Montag, dem 11. Mai werden in Bochum die kommunalen Kindertageseinrichtungen unbefristet bestreikt. „Die Streikfront steht. Wir erwarten, dass alle städtischen Kitas geschlossen bleiben können“, erklärt Gudrun Müller, Geschäftsführerin im ver.di Bezirk Bochum-Herne. Im Tarifkonflikt zur Aufwertung der Sozial- und Erziehungsberufe hat die Urabstimmung unter den Bochumer ver.di-Mitgliedern eine sehr deutliche Zustimmung zu unbefristeten Streiks ergeben. In manchen Einrichtungen lag die Zustimmung sogar bei 100 %. Die Eltern wurden von ver.di rechtzeitig über die Streiks und ihre Rechte gegenüber den kommunalen Trägern informiert. „Für besonders hart vom Streik betroffene Eltern sind wir bereit, mit der Stadt über Notdienste zu sprechen“, versichert Gudrun Müller. „Die Verantwortlichen der Stadt Bochum müssen nur auf uns zukommen.“ mehr…


Mittwoch 06.05.15, 15:34 Uhr

Inklusion braucht mehr Ressourcen!

Die GEW Bochum ist mit der Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention nicht zufrieden und fordert zusätzliches Personal und mehr Ressourcen. Sie schreibt: »Das Recht auf Bildung ist universelles Menschenrecht. Kinder und Jugendliche mit und ohne Handicap haben Anspruch auf ein qualitativ hochwertiges Schulangebot. Doch die Realität an den Schulen sieht anders aus.
„Zwar ist erfreulicherweise die Zahl der Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen, die eine Regelschule besuchen, deutlich ansteigend. Mit Blick auf die Qualität der Inklusion können wir aber leider nicht zufrieden sein. In den Schulen sind die Probleme, die sich dadurch ergeben, nicht mehr zu übersehen“, sagte der GEW-Vorsitzende Ulrich Kriegesmann anlässlich des „Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen“ mehr…


Rede zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus und Krieg am 5. Mai 2015 in Bochum
Mittwoch 06.05.15, 15:09 Uhr

Günter Gleisung, Vorsítzender der VVN-BdA

Liebe Bürgerinnen und Bürger!
Kameradinnen und Kameraden!
Am 8. Mai 1945 wurde Europa von dem verbrecherischen System des deutschen Faschismus und seinem Krieg befreit. Mehr als 55 Millionen Menschen waren zuvor Nazi-Terror, Holocaust und Vernichtungskrieg zum Opfer gefallen. Millionen Menschen auf der ganzen Welt bezahlten den deutschen Griff nach der Weltherrschaft mit unvorstellbarem Leid.
Anstifter und Nutznießer des Raub- und Vernichtungskrieges waren deutsche Banken und Konzerne, allen voran die Schwerindustrie an Rhein und Ruhr, die Chemie- und Rüstungsindustrie. Die deutsche Wirtschaft profitierte von der „Arisierung“ und der Ausbeutung von KZ-Häftlingen und Zwangsarbeitern ebenso wie von der Ausplünderung der besetzten Länder.
Wir als heute Lebende verdanken die Grundlagen eines Lebens in (relativen) Frieden den Siegern des 8. Mai. Die alliierten Streitkräfte, unter denen die Rote Armee die größte Last und Opfer des Krieges in Europa zu tragen hatte, sind auch unsere Befreier.
Ihre Rolle, die Bedeutung des antifaschistischen Widerstandes und die geschichtliche Wahrheit über Ursachen und Folgen des Faschismus zu bekräftigen, ist eine unerlässliche Pflicht – auch für die kommenden Jahrzehnte. mehr…


Rede zum 70. Jahrestag der Befreiung vom Faschismus und Krieg am 5. Mai 2015 in Bochum
Mittwoch 06.05.15, 15:00 Uhr

Sevim Dagdelen, MdB Die Linke

Liebe Freundinnen und Freunde,
liebe Anwesende,
ich begrüße Euch ebenfalls sehr herzlich und bedanke mich bei Günter Gleising und der örtlichen Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten für die Einladung.
Wir haben uns heute hier versammelt, um der Befreiung Deutschlands vom Faschismus zu erinnern und der toten Nazigegner zu gedenken. Wir verneigen uns heute in Demut vor den Millionen Menschen, die von den deutschen Faschisten ermordet wurden. Vor den Widerstandskämpfern, den Kommunisten und Sozialisten, den Sozialdemokraten und den Humanisten. Vor den Jüdinnen und Juden genauso, wie vor den Menschen mit Behinderungen, den Homosexuellen und denen, die von den Nazis als sogenannte „Asoziale“ in KZ’s interniert und ermordet wurden. mehr…


Mittwoch 06.05.15, 14:53 Uhr

Gedenken an die Opfer von Nazi-Verbrechen

Sevim Dagdelen, (Foto) Bundestagsabgeordnete der Linksfraktion und Günter Gleising, Vorsitzender der VVN-BdA Bochum erinnerten gestern an der Gedenktafel im Bochumer Stadtpark an die Widerstandskämpfer und Zwangsarbeiter, die hier Anfang April 1945 Opfer von Nazi-Verbrechen wurden. Die Gestapo, die damals ihren Sitz in einer beschlagnahmten Villa auf der Bergstraße 76 hatte, erschoss allein hier, im Keller der Gestapowache, wenige Stunden vor dem Einmarsch der amerikanischen Truppen, 20 Menschen und verscharrte diese in Bombentrichtern im Stadtpark. Bei Verhören oder Folterungen der Gestapo starben in der Bergstraße oder dem Polizeipräsidium in der Uhlandstraße weitere 14 Menschen. mehr…


Mittwoch 06.05.15, 10:48 Uhr

Mutmaßlicher Bochumer Nazi festgenommen 3

Spiegel-Online berichtet, dass heute ein 47-jähriger Olaf O. aus Bochum festgenommen worden ist.  Er soll einer Gruppierung „Old School Society“ angehören, die unter anderem Terroranschläge gegen Asylbewerberunterkünfte, Moscheen und Angehörige der salafistischen Szene in Deutschland geplant hat. Der Spiegel-Online-Bericht.


Mittwoch 06.05.15, 09:16 Uhr
Massenmörderische Brüder im Geiste

Islamismus und Rechtsextremismus

Am 13. Mai ist Tomasz Konicz zu Gast im Sozialen Zentrum. Um 19 Uhr hält er einen Vortrag zum Thema „Islamismus und Rechtsextremismus – massenmörderische Brüder im Geiste“. In der Einladung heißt es: »Was treibt tausende junge muslimische Männer – auch aus Westeuropa – in die Fänge des Islamischen Staates und anderer dschihadistischer Banden? Der Journalist Tomasz Konicz argumentiert, dass der Aufschwung des extremistischen Islamismus durchaus Parallelen zu dem massiven Erstarken der extremen Rechten in Europa aufweist. Beide ideologischen – und potenziell eliminatorischen – Wahnsysteme stellen Krisenideologien dar, die den durch die zunehemnde Krisendynamik desorientierten und verunsicherten Menschen ideologischen Halt versprechen und zugleich die eskalierende Krisenkonkurrenz legitimieren. Anhand des Begriffs des „Extremismus der Mitte“ soll diese innere Wesensverwandschaft von Islamismus und Rechtsextremismus dargelegt und zur Diskussion gestellt werden. mehr…


Mittwoch 06.05.15, 07:29 Uhr

Ausverkauf der Daseinsvorsorge

Norbert Wohlfahrt, Professor an der Bochumer ev. FH und Werner Zühlke, ehemaliger Direktor des Instituts für Landes- und Stadtentwicklungsforschung haben in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Theorie und Praxis der Sozialen Arbeit (Herausgeberin AWO) eine Beitrag veröffentlicht mit dem Titel: „Die Transformation der kommunalen Infrastruktur durch Freihandelsabkommen.“ In ihrem Fazit schreiben sie u. a.: „TTIP und Co. legen an die gesamte Infrastrukturgestaltung den Maßstab der wirtschaftlichen Effizienz, d. h. der Erzielung möglichst hoher Renditen an und kümmern sich in dieser Sichtweise nicht um die politischen Ideale der Realisierung von Allgemeinwohl und Sicherung politischer Effizienz. Sie erfinden neue völkerrechtliche Handelsregeln und scheren sich nicht um grundgesetzliche oder kommunalrechtliche Bestimmungen.“ Es stellt sich die Frage, wie bringt man CDU-LokalpolitikerInnen (Autor: Professor an einer kirchlichen Hochschule) und SPD-LokalpolitikerInnen (Beitrag im Fachorgan der sozialdemokratischen AWO) dazu, diesen Artikel zu lesen?


Dienstag 05.05.15, 20:11 Uhr

Antifaschistische Bochumer Blätter

Die VVN-BdA Bochum hat eine neue Ausgabe ihrer Antifaschistischen Bochumer Blätter veröffentlicht. Schwerpunkte sind: Die Befreiung Bochums von Faschismus und Krieg, der Beginn des Kampfes gegen Neofaschismus und neue Kriege, die Befreiung des KZ Buchenwald, der Schwur von Buchenwald, Bochumer Außenlager des KZ Buchenwald, der Abriss des „Russendenkmals“ auf dem Hauptfriedhof Freigrafendamm 1964, Gewerkschafter für Frieden und Solidarität, Studienfahrt zu Schlachtfeldern des 1. Weltkriegs in Belgien und Frankreich. Die ABB als pdf-Datei.


Dienstag 05.05.15, 19:34 Uhr

If You can’t do it, we can!

Seit Ende April läuft die Aktion „Soli-Verkauf der Vio.Me Seife in Bochum“, sie war in jeder Beziehung ein Erfolg und soll deshalb fortgesetzt werden!  „Mag Wompel beschreibt im FaktenCheck, worum es geht:„VIOME ist eine Fabrik in Thessaloniki, die Baustoffe herstellte und im Mai 2011 von ihren Besitzern verlassen wurde. Die zweiundzwanzig Arbeiterinnen und Arbeiter, die über ein Jahr lang ohne Lohn waren, haben sie in der Folge besetzt. Nachdem Interventionen bei den Ministerien erfolglos geblieben sind, haben sie beschlossen, die Fabrik in Selbstverwaltung unter Arbeiterkontrolle weiterzuführen – und von nun an Putzmittel auf der Basis natürlicher Rohstoffe herzustellen. Aktuell steht der Kampf um VIOME wieder einmal an einem Wendepunkt. Die Ex-Eigentümer haben sich mit dem neuen Administrator zusammengetan, um den Betrieb zu liquidieren. Am 23. März hat ein wichtiges Gerichtsverfahren begonnen, bei dem es um die Zukunft des Kampfes bei VIOME geht. Die Beschäftigten sind entschlossen, unabhängig vom Urteil in der Fabrik zu bleiben. mehr…


Dienstag 05.05.15, 13:13 Uhr
GewerkschafterInnen für Frieden und Solidarität am 9. Mai 2015

Wir lassen die Verhältnisse Sirtaki tanzen

Zu Beginn des Jahres gründete sich in der DGB Region Ruhr Mark eine Initiative „GewerkschafterInnen für Frieden und Solidarität“. Aktive Gewerkschaftsfunktionäre, vor allem aus Bochum und Umgebung haben sich zusammengeschlossen, um die Diskussion um aktive Friedenspolitik und Solidarität mit abhängig Beschäftigten in Europa wieder stärker zu beleben. Am Samstag, den 9. Mai rufen sie zu einer Demonstration ab 13 Uhr vor dem Hauptbahnhof und zu einer Kundgebung ab 14 Uhr vor dem Schauspielhaus auf: »Aktuelle Anlässe sind der 70. Jahrestag der Befreiung von Krieg und Faschismus und die Chancen für eine andere Politik in Europa nach den Wahlergebnissen in Griechenland. Dabei formulieren sie ihre Positionen im Rahmen eines gemeinsam getragenen Aufrufs. Für Bochum haben unter anderem die DGB Stadtverbandsvorsitzende und 1. Bevollmächtigte der IG Metall Eva Kerkemeier, ver.di-Geschäftsführerin Gudrun Müller und ver.di Vorsitzender Wolfgang Knop, Vorstandsmitglied der GEW Bochum Jochen Bauer und Opel-Betriebsratsvorsitzender Murat Yaman den Aufruf der Initiative unterzeichnet. Die Initiative sieht sich in der Verantwortung an die Erfahrungen aus der Zeit des Nationalsozialismus zu erinnern und diese mit aktiver Gegenwehr gegen Rechts, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus zu verbinden. Ihr Engagement soll die gewerkschaftliche Debatte wieder verstärken und gleichzeitig öffentliche Positionierung als GewerkschafterInnen sein. mehr…


Dienstag 05.05.15, 12:59 Uhr

Was ist uns vom Krieg geblieben?

Am Freitag, den 8. Mai um 20:00 Uhr wird im Hof des ROTTSTR5 ein performativer Film von Anja Manleitner und Anja Kreysing zu erleben sein. In ihrem Film- und Musik-Performanceprojekt über und mit Zeitzeugen gehen Anja Kreysing und Anja Manleitner dem Thema nach „Was ist uns vom Krieg geblieben?“ Sie spüren den auch heute noch wahrnehmbaren Nuancen eines Krieges nach, in dem 52 Millionen Menschen ihr Leben ließen. Auswirkungen bis in die heutige Generation werden wahrnehmbar in einer einzigartigen Kombination aus Musik, Film und Erfahrungsberichten. Diese Erfahrungsberichte stammen von Menschen, die den Krieg miterlebt haben, die im Krieg geboren wurden oder die erst nach dem Krieg geboren wurden. Die Berichte verweben sich zu einem Netz aus Geschichten, Erlebnissen und nicht deutbaren Erfahrungen, deren Ursprung nach langem schwerem Suchen in den Ereignissen des zweiten Weltkriegs zu finden sind.Vor dem Hintergrund der aktuellen weltweiten Kriege und Bürgerkriege haben diese Berichte nichts an Brisanz verloren. Stimmen aus Syrien, Afghanistan, Sudan… können ähnlich klingen.


Dienstag 05.05.15, 12:33 Uhr

OB Scholz fordert eine
noch schärfere Abschiebepraxis

Der Flüchtlingsrat NRW hat eine Stellungnahme veröffentlicht, in dem er einen Brief von Ottilie Scholz und anderen OberbürgermeisterInnen und LandrätInnen an die Ministerpräsidentin in NRW kritisiert. In dem unsäglichen Brief listen die KommunalpolitikerInnen Probleme auf, die sie angeblich bei der Umsetzung einer „gelingenden Integrationspolitik“ haben und leiten daraus Forderungen an die Landesregierung ab. Die Stellungnahme des Flüchtlingsrates: » „Kontraproduktiv“ nennen die Oberbürgermeister und Landräte Erlasse der Landesregierung NRW, die „darauf abzielen, im Nachgang zu bestandskräftig festgestellten Ausreiseverpflichtungen noch einmal in Einzelfallprüfungen einzutreten und Familienverbünde nicht auseinanderzuziehen“. Gemeint sind damit beispielsweise die Erlasse vom 22.12.2014 und vom 21.09.2010. Der erstgenannte Erlass soll an dieser Stelle kurz zusammengefasst werden. Er weist auf die schwierigen Lebensbedingungen von Angehörigen der Volksgruppen der Roma, Ashkali und Ägypter bei ihrer Rückkehr in den Kosovo, in die Republiken Albanien, Bosnien und Herzegowina, Mazedonien, Montenegro und Serbien hin und fordert die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Ausländerbehörden dazu auf, bei besonders schutzbedürftigen Personen eine sorgfältige Einzelfallprüfung vorzunehmen, um unzumutbare Härten zu vermeiden. mehr…


Montag 04.05.15, 21:12 Uhr

Hommage an Rainer Werner Fassbinder

Am 31. Mai wäre Rainer Werner Fassbinder 70 Jahre alt geworden. Das endstation.kino ehrt den Regisseur mit einer kleinen Hommage und schreibt: »Ab dem 08. Mai ist Annekatrin Hendels Dokumentarfilm Fassbinder in Langendreer zu sehen. Kein deutscher Filmregisseur war umstrittener, produktiver und besessener als Rainer Werner Fassbinder. Als er 1982 mit nur 37 Jahren stirbt, hat er die Bühne revolutioniert und ein Gesamtwerk von 44 Filmen und Fernsehserien hinterlassen. Keiner vor oder nach ihm hat in einer so kurzen Schaffensphase die deutsche Gesellschaft derart schmerzhaft und wahrhaft porträtiert und polarisiert. mehr…


Montag 04.05.15, 19:43 Uhr
"Gefangengang" erinnert an 1945

Vom Gefängnis Krümmede in den Tod

Die Geschichte des Bochumer Gefängnisses Krümmede während des Faschismus ist noch wenig erforscht. Erste Recherchen präsentieren am Sonntag, den 10.5., auf einem „Gefangenengang“ die  Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes-Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) Bochum und christliche Gruppen unter Leitung des Pastoralreferenten Alfons Zimmer.  Am 29.3.1945 sollten ca. 500 Gefangene aus der Krümmede nach Celle bzw. Hameln evakuiert werden. Eine der Gruppen sollte per Fuß nach Dortmund-Hörde zur Gestapo-Zentrale getrieben werden. Auf dem Weg zur Wittenerstraße wurde dabei Pfarrer Josef Reuland durch einen Schuss lebensgefährlich verletzt. Einige andere Antifaschisten wurden später in Hörde ermordet. Die Veranstalter gehen den Weg bis zum Hauptfriedhof am Freigrafendamm zu den Gräbern ermordeter Widerstandskämpfer und des Paters Romanus Bange, nach dem später der Romanus-Platz benannt wurde. Der Gang beginnt um 14.00 Uhr an der Außenpforte der JVA Krümmede und soll um ca. 16.00 Uhr enden. Die Teilnahme ist kostenlos.


Montag 04.05.15, 15:13 Uhr
Ausstellung und Workshop der Destreet Art Foundation

OurCity Art Exhibition

Vom 5. – 8. Mai ist die “OurCity Art Exhibition” der Destreet Art Foundation im Sozialen Zentrum zu sehen. In der Einladung heißt es: »Destreet Art Foundation ist eine von Kabati Ayub mitbegründete nicht-kommerzielle Organisation, deren Ursprung in Uganda liegt. Mit Kunst und Musik jeglicher Richtung will sie vor allem Kinder und Jugendliche aus sozial benachteiligten Verhältnissen fördern und unterstützen. Zielsetzung ist es, den Beteiligten somit zu ermöglichen, Selbstvertrauen aufzubauen, den sozialen Umgang mit anderen zu erlernen, eigene Fähigkeiten zu verbessern oder gar zu entdecken, eine kreative Form zu finden, sich mit lokalen und/oder globalen Themen auseinanderzusetzen. mehr…


Sonntag 03.05.15, 22:42 Uhr

Jan Wappler auf der DGB-Kundgebung am 1. Mai 2015 in Bochum

Einen wunderschönen guten Tag liebe Kolleginnen und Kollegen,
schön dass ihr so zahlreich erschienen seid.
Ich kann verstehen, dass ihr euch fragt: Warum haben die so ein besch… komisches Motto?
Es ist aber recht einfach.
Wir haben keinen Grund gesehen, etwas positiv Gestaltetes zu nehmen.
Es gibt einfach Dinge, die kann man, und will man auch nicht positiv formulieren.
Und da wir im Pott sind, kann man auch ma Tachalles reden wa!
Wir haben da vier Dinge aufgezählt, die Scheiße sind!
Natürlich könnte man diese Liste unendlich lang machen, aber dann wäre ich morgen noch nicht fertig mit meiner Rede.
Kommen wir zu den wesentlichen Dingen.
Was stört uns denn?
Uns stört die Ausbildungssituation.
Wir befinden uns im „Demographischen Wandel“ und es herrscht „Fachkräftemangel“.
Das hört man an jeder Ecke.
Aber was tut man, um dem entgegen zu treten?
Zu wenig!
Ausbildungsplätze werden gestrichen, Praxisanleiter*innen bekommen nichts als Dankeschön und sollte man mal schikaniert werden, heißt es „Lehrjahre sind keine Herrenjahre“
Lehrjahre sind keine Herrenjahre, aber Lehrjahre sind auch keine Sklavenjahre!
Möchtet ihr euch in ein Ausbeutungsverhältnis begeben? Ich jedenfalls nicht.
Und was kommt nach der Ausbildung?
Die Übernahme.
Wenn Bedarf da ist.
Wann ist Bedarf da?
Wenn Geld da ist.
Geld, Geld ist auch ein Thema, das wir ansprechen wollen. Beziehungsweise das Gegenteil:
Kein Geld!
Und genau das gibt die momentane Sparpolitik her. Kein Geld.
Das Ziel dieser Sparpolitik soll ein langfristiges Wachstum sein.
Ich habe dazu ein Bild im Kopf: Man stelle sich ein trotziges Kind vor. Es steht vor euch und schreit:
„Nein, ich trinke jetzt kein Wasser. Ich will nächsten Monat die ganze Flasche!“
Toll. Dann bisse tot. Dann hasse dich kaputt gespart.
Wenn man einen Schluck Wasser trinkt, bleibt es erstmal im Kreislauf.
Er wird verwertet.
Mit Geld verhält es sich nicht anders.
Der Prozess ist ein wenig komplizierter, wichtig ist aber, dass es uns gut tut.
Kurz gesagt: „Kohle her!“
Kohle ist ja da. Nur nicht bei uns. Bei den Reichen.
Wo bleibt das Geld für Bildung?
Wo bleibt das Geld für Soziales?
Schwimmbäder müssen schließen, Büchereien müssen schließen.
Das Kind verdurstet.
Und bitte, bitte, bitte für sinnvolle Dinge.
Ein besserer BürgerInnenservice wäre die beste Imagekampagne.
Jetzt habe ich aber genug lamentiert.
Nun begrüßt Emel, die euch auch noch ein paar Takte zu sagen hat.

Glück auf.