Freitag 17.04.15, 09:20 Uhr

MLPD? – Nein Danke! 3


Das Bochumer Bündnis für Arbeit und soziale Gerechtigkeit hat  die „Marxistisch Leninistische Partei Deutschlands“ (MLPD) von der Teilnahme am Aktionsmarkt  gegen TTIP & Co am morgigen Samstag ausgeschlossen. In der Anmeldebestätigung für die teilnehmenden Gruppen heißt es in einem Absatz: „Nach einer ausführlichen Diskussion im Sprecherkreis des Bündnisses haben wir uns dazu entschlossen, die Anmeldung der MLPD und deren Umfeldstrukturen für die gemeinsame Aktion nicht zu berücksichtigen. Bewogen haben uns die Erfahrungen der vergangenen Jahre, die davon gekennzeichnet waren, dass sich nicht an gemeinsame Absprachen gehalten wird, dass unter falschen Informationen und Vorzeichen Redebeiträge eingefordert werden und es immer wieder zu Konflikten kommt, die die gemeinsamen Anliegen in den Hintergrund drängen.“
Die MLPD hatte entgegen allen Absprachen bei der UmFAIRteilen-Demonstration im Herbst 2013 einen eigenen Lautsprecherwagen eingesetzt und die Teilnehmenden mit ihrer Agitation genervt. Daraufhin hatte das Bündnis der MLPD die rote Karte gezeigt und angekündigt, dass sie in Zukunft bei Aktionen des Bündnisses unerwünscht ist. Das hat die MLPD offensichtlich nicht davon abgehalten, sich für den Aktionsmarkt am Samstag anzumelden.
Die teilnehmenden Gruppen und Organisationen werden die Entscheidung des Bündnisses sicherlich begrüßen. Fast alle haben schon ähnliche Erfahrungen mit der MLPD machen müssen. Bei einer Mahnwache zu dem Anschlag auf die Redakteure von »Charlie Hebdo« Anfang des Jahres lief die MLPD z. B. ebenfalls mit ihrer Lautsprecheranlage auf. Auch als die TeilnehmerInnen die MLPD lautstark im Sprechchor aufforderten „Haut ab!“, setzen sie ihre Störung fort. Der Veranstalter musste die Polizei rufen, um die MLPD zu veranlassen, ihre Lautsprecheranlage abzuschalten.
Bei der letzten Bundestagswahl gaben 0,08  Prozent der Wahlberechtigten in Bochum der MLPD ihre Stimme. Mit ihren Aktionen findet sie ebenfalls keine größere Resonanz. Sie versucht deshalb immer wieder, Bündnisse oder Aktionen von relevanten Organisationen für ihre Agitation zu instrumentalisieren. Wenn diese Organisationen sich gegen diese Vereinahmungen und Störungen wehren, stellt die MLPD sich als Opfer antikomunistischer Umtriebe dar.
Auch am Samstag wird die MLPD wahrscheinlich keinen eigenen Infostand anmelden und damit weitgehend unbeachtet gegen TTIP & Co agitieren.  Sie wird stattdessen den Aktionsmarkt stören und damit auf sich aufmerksam machen. Das wird sie weiter bündnispolitisch isolieren,  aber wahrscheinlich ihren inneren Zusammenhalt stärken. Ein Prozess, der für Sekten charakteristisch ist.


3 Gedanken zu “MLPD? – Nein Danke!

  • erich eisel

    selbsterfüllende prophezeiung

    wie richtig – und wohl auch nötig – diese entscheidung des sprecherkreises des bündnisses war zeigt sich an der jetzt vorliegenden reaktion dieser m… auf die ablehnung: einem offenen brief ist zu entnehmen, dass diese anschuldigungen „allein dem zweck dienen, revolutionäre positionen ausgrenzen zu wollen“. also mal wieder ganz nach dem motto „schuld haben immer nur die anderen“, statt wenigstens einmal zur selbstkritik fähig zu sein und einzusehen, dass es das eigene verhalten ist, welches es anderen gruppen unmöglich macht, mit ihnen auch nur gemeinsame aktionen durchzuführen.

    aber da von der m… in dem offenen brief dazu aufgerufen wird, sich an jochen marquardt zu wenden: lieber jochen, liebe melanie, bereits an diesem offenen brief zeigt sich, wie notwendig eine solche ablehnung war!!

    einen bunten bongard-boulevard am samstag wünscht
    erich eisel

  • Christoph Nitsch

    „Sie wird stattdessen den Aktionsmarkt stören und damit auf sich aufmerksam machen.“
    Davon ist wohl auszugehen, vermutlich ist auch wieder das obligatorische „offene Mikrofon“ mit dabei.
    So kennt man die MLPD…

  • Vorwärts immer

    Och, das böse Bochumer Bündnis verhindert den Aufbau einer echten Volksfront, in dem sie MLPD, Umweltgewerkschaft, Courage, Rebell, die Massenzeitung Rote Fahne, den Arbeiterbildungsverein Gelsenkirchen Horst, das Ferienparadies Truckenthal, das Willi-Dickhut-Museum und diverse andere gaaaanz unabhängige Vereine nicht zulässt.
    So wird es noch länger dauern bis wir die Revolution haben!

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