Mittwoch 15.04.15, 20:07 Uhr
"Endlich den Mut, für meine Rechte als Homosexueller zu kämpfen…"

Lesung und Diskussion mit Lutz van Dijk


Im Rahmen der Pädagogischen Fachgespräche von „Schule der Vielfalt- Schule ohne Homophobie“ findet am Montag, 18. 5. in der Rosa Strippe in der Kortumstr. 143 um 19.30 Uhr eine öffentliche Lesung mit Lutz van Dijk statt. In der Einladung heißt es: »Der Berliner Querverlag hat im März das bewegende Jugendbuch “Verdammt starke Liebe” neu als Taschenbuchausgabe für Schulen veröffentlicht und möchte damit auch – im Kontext des 8. Mai 2015 (70 Jahre Gedenken dem Ende des Zweiten Weltkriegs) – zum ersten Mal die Originalbriefe der „Hauptperson“ Stefan T. Kosinski (1925 – 2003) Leser_innen zugänglich machen.
„Stefan K.“ erlebte mit 16, im Zweiten Weltkrieg, die erste Liebe, wurde mit 17 verhaftet, gefoltert und dann verurteilt. Fast 40 Jahre folgten Schweigen und Verleugnung, dann mit 65 Jahren das Coming-out. Gemeinsam mit Lutz van Dijk verfasste Stefan T. Kosinski 1991 das autobiographische Jugendbuch „Verdammt starke Liebe“.
„Stefan“ ist 17 Jahre, als er 1942 wegen seines Liebesbriefes an einen deutschen Soldaten im besetzten Polen nach Paragraph 175 zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt wird. Den 2. Weltkrieg, die Jahre der Folter, Gefangenschaft und Erniedrigung, überlebt der junge Pole nur knapp Anfang Mai 1945.
Mit 65 Jahren begegnet er dem 30 Jahre jüngeren Deutsch-Niederländer Lutz van Dijk und verfasst mit ihm zusammen das Jugendbuch „Verdammt starke Liebe“ (1991), bis heute der einzige authentische Bericht für Jugendliche weltweit und seitdem in zahlreiche Sprachen (darunter ins Englische, ins Japanische und zuletzt 2013 ins Bulgarische) übersetzt.
Gut zwölf Jahre korrespondieren beide, bis kurz vor „Stefans“ Tod 2003. Seine erst nun veröffentlichten Briefe dokumentieren die spannende Bewusstwerdung eines ehemals verfolgten schwulen Mannes, sein beinah rauschhaftes Coming-out auf seiner ersten Lesereise in die USA bis hin zu den erneut aufkommenden tiefen Ängsten zum Ende seines Lebens.«