Donnerstag 19.03.15, 16:15 Uhr

Warnstreiks beginnen im
Sozial- und Erziehungsdienst


Für Montag, 23.März ruft ver.di alle Beschäftigten des Sozial- und Erziehungsdienst, d.h. der 17 Tageseinrichtungen für Kinder, den Einrichtungen der Jugendhilfe (Jugendfreizeithäuser) und der sozialen Dienste (ASD etc.) der Stadtverwaltung Bochum zu einem ersten, ganztägigen Warnstreik auf. Zu den bevorstehenden Warnstreiks meint David Staercke, Gewerkschaftssekretär von ver.di in Bochum: „In den nächsten Wochen wird es durch die Tarifrunde zu Einschränkungen in städtischen Kindertageseinrichtungen, sozialen Diensten oder Erziehungsberatungsstellen auch in Bochum kommen. Das bedauern wir, aber weil in der Tarifpolitik die Durchsetzungsfähigkeit entscheidet, müssen wir auch bereit sein, die Mittel des Arbeitskampfes zu nutzen, wenn es nur so möglich ist, zu einem akzeptablen Kompromiss zu kommen“. „Die Verhandlungsführer der öffentlichen Arbeitgeber haben leider nichts dazugelernt. Dass die Kollegen/innen jetzt ihre Entschlossenheit zum Ausdruck bringen, kann ich gut nachvollziehen“, meint Wolfgang Knop, ver.di-Bezirksvorsitzender. 

In eine Presseerklärung betont ver.di: »Die Beschäftigten in allen Bereichen des Sozial- und Erziehungsdienstes leisten wichtige und wertvolle Arbeit für die Gesellschaft. Seit 2009 hat die Gewerkschaft ver.di gegenüber den öffentlichen Arbeitgebern immer wieder erklärt, dass ver.di für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst bessere Regelungen zur Eingruppierung für notwendig hält.
ver.di hat die Eingruppierungsmerkmale für die Beschäftigten im Sozial- und Erziehungsdienst zum 31.12.2014 gekündigt, die nach dem Tarifvertrag des Öffentlichen Dienst (TVöD) bezahlt werden. Seit dem 25. Februar 2015 verhandelt die Gewerkschaft mit den kommunalen Arbeitgebern über eine generelle Aufwertung der sozialen Arbeit.
Die Arbeitgeber haben bei dem ersten Verhandlungstermin am 25. Februar 2015 kein Angebot zur Aufwertung der Arbeit im Sozial- und Erziehungsdienst vorgelegt. Vielmehr haben sie erklärt, dass sie keinen Grund für eine verbesserte Eingruppierung sehen. Dadurch haben die Arbeitgeber die Auseinandersetzung schon zu Beginn zugespitzt.
ErzieherInnen in Kitas, SozialarbeiterInnen oder Beschäftigte in der Behindertenhilfe und Beratungsstellen sind täglich damit konfrontiert, dass ihnen und ihrer beruflichen Leistung von allen Seiten höchster Respekt entgegengebracht wird. Niemand bestreitet, dass die Tätigkeit immer schwerer wird, weil es zu wenig Personal gibt und Erziehung und Betreuung heute anspruchsvoller als vor 20 Jahren ist. Nur auf der Gehaltsabrechnung spiegelt sich das nicht wider. Die Beschäftigten in sozialen Berufen sind absolut unterbezahlt für das, was sie täglich tun.
Heute leisten Zigtausende von ErzieherInnen und SozialarbeiterInnen jeden Tag engagierte und professionelle Arbeit. Sie haben sich den gestiegenen Anforderungen durch kontinuierliche Qualifizierung angepasst, doch tariflich bewertet wird ihre Arbeit mit einem Maßstab aus 1991. Das entspricht nicht der Bedeutung und dem Wert ihrer Tätigkeit.
Darüber hinaus wird für die kommenden Jahre ein Fachkräftebedarf von 50.000 bis 150.000 Fachkräften prognostiziert, dem nicht entsprochen werden kann, solange das Berufsfeld durch hohe Anforderungen und Belastungen bei geringer Bezahlung unattraktiv bleibt.
Information von Eltern in Kindertageseinrichtungen
ver.di ist es wichtig die Öffentlichkeit gut und frühzeitig zu informieren. Insbesondere die betroffenen Eltern in Kindertageseinrichtungen. Hierzu organisiert ver.di in Bochum am 24. März 2015 eine Elternkonferenz. Weiterhin erfolgten bereits ausführliche Informationen in Form von speziellen Elternbriefen. «