Donnerstag 05.03.15, 22:20 Uhr

GEW: Streik war voller Erfolg 2



Die GEW Bochum hatte heute die angestellten Lehrkräfte (beamtete Lehrer_innen dürfen nicht streiken) zum Streik aufgerufen. Über 200 GEW-Mitglieder sind diesem Aufruf gefolgt. Uli Kriegesmann vom GEW-Vorstand ist begeistert: „Von Streik zu Streik haben wir mehr Lehrkräfte mobilisieren können. Heute haben wir einen Rekord gebrochen. Das kann die Landesregierung nicht länger ignorieren!“  Die Gewerkschaften (ver.di, GdP, GEW) fordern in der aktuellen Tarifrunde mit den Länder:

  • Eine faire Entgeltordnung für Lehrkräfte
  • Eine Entgelterhöhung um 5,5 %, mind. aber 175 €.
  • Ausschluss sachgrundloser Befristungen
  • Keine Kürzung der Zusatzversorgung
  • Übertragung des Tarifergebnisses auf Beamtinnen und Beamte

Die Arbeitgeberseite ist jedoch nicht bereit, mehr Geld als bisher in die Hand zu nehmen. Verbesserungen sollen durch die Kürzung der Zusatzversorgung ausgeglichen werden. „Das ist kein Angebot, das ist eine Provokation“, so Uli Kriegesmann.
Das sahen auch die gut 500 Teilnehmenden der heutigen Kundgebung auf dem Husemannplatz so. Zur Unterstützung waren viele Gewerkschaftskolleg_innen der GdP und von ver.di, gekommen, die zwar nicht gestreikt, aber eine aktive Mittagspause eingelegt haben. Zahlreiche Schüler_innen vor – allem von der Realschule Strünkede aus Herne – solidarisierten sich mit ihren Lehrer_innen und hatten sehr anschaulichen Politikunterricht.
Den Schulterschluss der Gewerkschaften vollzogen ebenfalls die Kundgebungs-Rednerinnen: Dietrich Voss (GdP), Reinhard Dudzik (ver.di), Kathrin van Hoften (GEW)  Jochen Marquardt (DGB).
Am Schluss der Kundgebung machte Uli Kriegesmann klar, dass es mit dem heutigen Protesten nicht getan ist: „Nächste Woche, am 12. März werden wir wieder streiken! Und zwar nrw-weit in Düsseldorf.“


2 Gedanken zu “GEW: Streik war voller Erfolg

  • Margarete Moessler

    Vorweg: Selbstverständlich teile ich das Anliegen, dass alle Lohnabhängige höhere Verdienste für ihre Arbeit erhalten.
    Die gestrige Veranstaltung aber als Erfolg für die GEW darzustellen ist verblendeter Aktionsmuss:
    -Es haben sich nur wenige GEW Mitglieder beteiligt
    -in der Region lief so gut wie kein Unterricht aus:
    Lag es an der schulinternen Organisation: haben die SEK I KollegInnen sich kaum beteiligt und die SEK II KollegInnen geweigert um Abiklausuren nicht zu gefährden?
    Waren die beamteten KollegInnen unsolidarisch in dem sie als „StreikbrecherInnen“ entfallene Stunden aufgefangen haben?
    -Eine sehr hohe Anzahl der KundgebungsteilnehmerInnen waren PolizistInnen/GdP Mitglieder: es waren viele Uniformierte zu sehen
    -der Großteil der PolizistInnen (vorallem die die Waffen tragen) sind BeamtInnen

    Positiv war, dass mehrere Schulklassen an der Abschlusskundgebung teilgenommen haben.

  • Jochen Bauer

    Sehr geehrte Frau Moessler,
    woher Ihre Negativwahrnehmung über den Streiktag der GEW am 5.3.2015 stammt, erschließt sich mir nicht.
    Die GEW – Bochum organisiert 250 tarifbeschäftigte Mitglieder. Es sind über 200 dem Streikaufruf gefolgt. Der Unterrichtsausfall lag damit bei ca. 1000 Stunden im Raum Bochum.
    Wenn sich Beamte aus den Schwestergewerkschaften durch eine aktive Mittagspause an den Streiks beteiligen, so ist das vorbehaltlos zu begrüßen.
    Mit freundlichen Grüßen
    Jochen Bauer
    (Vorstandsmitglied der GEW Bochum)

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