Samstag 11.10.14, 07:59 Uhr
Luis Alberto Lamata aus Venezuela zeigt:

Bolívar, el hombre de las dificultades


Die Humanitäre Cuba Hilfe lädt im Kino Endstation am Sonntag, den 19. Oktober um 17 Uhr ein zum Film „Bolivar, el hombre de las dificultades“. Der Regisseur Luis Alberto Lamata wird im Anschluss an den Film mit den BesucherInnen diskutieren. In der Einladung zu der Veranstaltung heißt es: »Die „Entdeckung“ Amerikas war alles andere als ein für beide Seiten erfreuliches Ereignis – so viel hat sich mittlerweile auch schon in Europa herum gesprochen. Doch so richtig bekannt ist die Geschichte Lateinamerikas noch immer nicht. Die Arbeiten unseres Gastes verheißen hier Abhilfe: Der venezolanische Historiker und Regisseur Luis Alberto Lamata widmet sich in spannender Weise der Geschichte seines Kontinents.
Sein jüngster Film, informativ und kritisch, beleuchtet eine eher unbekannte Epoche des Befreiungskämpfers Simon Bolivar, der die Unabhängigkeitskämpfe gegen die spanischen Kolonialisten in den heutigen lateinamerikanischen Staaten Venezuela, Kolumbien, Panamá, Ecuador, Peru und Bolivien anführte.
Nachdem die Eroberung von Cartagena scheiterte, suchte Bolívar in der Karibik Asyl. Haiti, die erste unabhängige Republik von Schwarzen und Mulatten, engagierte sich für die Abschaffung der Sklaverei im Rest Amerikas und unterstützte die Unabhängigkeitsbewegungen und ihre Anführer. Der Film zeigt Bolívar in Haiti, wo er von Mai bis Dezember 1815 im Exil war. Dort nahm er die Sklaven erstmals wirklich wahr. In der „Carta de Jamaica“ reflektierte er Theorie und Praxis des Unabhängigkeitskampfes und verfolgte darauf hin die Sklavenbefreiung in seinem Revolutionskonzept.
Luis Alberto Lamata (*1959, Caracas/ Venezuela), graduierter Historiker der Universidad Central de Venezuela, schrieb schon in jungen Jahren für Film und TV. Ab 1984 machte er eigene Kurzfilme. Sein erster langer Spielfilm. Jericó (1990) erzielte hohe Preise – Best Work Award in Biarritz, Die große Koralle in Havanna und den Spezialpreis der Jury in Cartagena – und war beim Publikum beliebt. Auch Desnudo con naranjas (1995), nach einer Kurzgeschichte Stevenson’s, wurde von der Kritik hoch gelobt. Bolívar, el hombre de las dificultades wurde auf dem Festival des Neuen Lateinamerikanischen Films in Havanna 2013 vorgestellt. Der Film, der sich dort sofort zum Publikumsrenner entwickelte, zeigt, so die Kritik, keine Ikone, sondern einen „Bolívar aus Fleisch und Blut, mit seinen Macken und seinen Fähigkeiten“.
Lamata inszeniert seine sorgfältigen Recherchen als Kostümfilme. Damit unterhält er sein Publikum bestens und leistet zudem noch einen wichtigen Beitrag zur Kolonialgeschichte. Er gehört mit dieser Arbeitsweise zu den wichtigen Regisseuren Lateinamerikas.«
Der Film wird im Original mit englischen Untertiteln gezeigt.