Mittwoch 08.10.14, 16:08 Uhr

DIDF-Kundgebung gegen IS-Terror 1


DIDF ruft am morgigen Donnerstag, 9. 10. um 17 Uhr auf dem Husemannplatz zu einer „Kundgebung gegen die bestialische Terrormiliz IS“ auf. Im Aufruf heißt es: »Der Kanton Kobanê in Rojava, im Norden Syriens, wird seit mehr als drei Wochen von den Terrorbanden des IS belagert. Gegen ein drohendes Massaker an der kurdischen Bevölkerung Kobanês kämpfen zur Stunde Selbstverteidigungseinheiten der YPG/YPJ, in einem entschlossenen und mutigen Widerstand gegen die Panzer und eine schwere Artillerie des IS. Fast stündlich werden neue Angriffswellen des IS zurückgeschlagen. Die Gefahr eines Genozids ist offensichtlich und dürfte der Weltöffentlichkeit ausreichend bekannt sein. Die Enthauptungen von Journalisten und Helfern aus England und den USA sind dabei nur die Spitze des Eisbergs. Der Massenmord an Eziden, den der IS Mitte diesen Jahres im Nordirak in Şengal begangen hat, spricht eine deutliche Sprache. Dabei ist der IS keine plötzliche Erscheinung, er wurde und wird systematisch unterstützt von Saudi Arabien, Qatar und vor allem der Türkei. Täglich finden Waffenlieferungen durch die Türkei an den IS statt und es werden systematisch weitere Dschihadisten unter den Augen des türkischen Militärs über die Grenze geschleust. Gleichzeitig werden Helfer an der Grenze zu Kobanê mit Gasgranaten und scharfer Munition von türkischen „Sicherheitskräften“ beschossen. Ziel der Türkei ist, das basisdemokratische Projekt der „Demokratischen Autonomie“ und somit die Kantone Rojavas mit Hilfe des IS zu vernichten. Einerseits wird der IS gestärkt, andererseits dient der IS als Begründung für die Errichtung sogenannter Pufferzonen in Rojava, was de facto eine Aufteilung Rojavas zwischen dem IS und der Türkei bedeutet. Damit macht sich die Türkei massiv mitschuldig an dem Völkermord des IS in Şengal und den entsprechenden Versuchen in Rojava. Die Türkei ist bester Abnehmer deutscher Rüstungsgüter, ebenso wie Qatar. Wenn die Türkei nun Waffen an den IS liefert, so können diese auch deutsche Waffen sein, oder sie können durch deutsche Waffen ersetzt werden. In beiden Fällen steht die Bundesregierung in der Mitverantwortung. Anstatt aber endlich politischen Druck auf die türkische Regierung auszuüben, beschließt sie erneut Waffenexporte in die Region der Staaten, die den IS lange Zeit unterstützten und das offenbar noch immer, zumindest indirekt, tun. Wenn wir jetzt nicht konsequent und gemeinsam überall dem Faschismus des IS entgegentreten, dann wird die Welt zu spät in einem Alptraum aufwachen. Die multiethnischen und multireligiösen Selbstverwaltungsstrukturen im Kanton Kobanê und Rojava müssen endlich anerkannt und auf allen Ebenen unterstützt werden, um ein Blutbad ungeheuren Ausmaßes noch verhindern zu können. Das dortige entwickelte Modell könnte beispielhaft für die Demokratisierung und die Frauengleichberechtigung im Mittleren Osten sein. Der menschenfeindliche IS dagegen ist eine Bedrohung für den Mittleren Osten und die gesamte Welt. Mit dem Widerstand gegen den IS wird die Menschlichkeit verteidigt!
Wir von der DIDF – Bochum, appellieren zahlreich zur Kundgebung zu kommen. Lasset uns gemeinsam, in Bochum die Menschen Aufklären und unsere Solidarität in Richtung Kobani laut, Entschlossen & Friedlich verkünden.
Kobani braucht unsere Solidarität!«
Hoch die Internationale Solidarität!


Ein Gedanke zu “DIDF-Kundgebung gegen IS-Terror

  • Ralf Feldmann

    Wie aber soll Solidarität mit Kubani und Rojova
    k o n k r e t aussehen? Die IS-Einheiten sind Völkermörder und Menschenrechtsverbrecher. Völkerrechtlich haben die von ihnen bedrohten Menschen jedes Recht der gemeinsamen Selbstverteidigung. Die Weltgemeinschaft hat eine Schutzverantwortung dafür, dass den Mördern Einhalt geboten wird – militärisch, andere Mittel helfen, wenn es zu spät ist. Deshalb brauchen die Kurdinnen und Kurden in Rojova Waffenhilfe und militärische Unterstützung.

    So sieht es auch der Bundesarbeitskreis
    „Demokratie in der Türkei, Frieden in Kurdistan“
    der Linkspartei in seiner Erklärung „Kobani darf nicht fallen“ – http://www.bak-dtfk.de
    DIDF sollte sich dieser Erklärung anschließen.

    Sahra Wagenknecht geißelt die Forderung nach Waffenhilfe übrigens gerade als naiv; sie gehe der US-Kriegsideologie auf den Leim und beschmutze die linke Reinheit eines absoluten Pazifismus. Nein: Die Partei und ihr Programm hat nicht immer Recht. Und im übrigen ist die Linke die Partei des Völkerrechts der UN-Charta. Die schützt bedrohte Menschen vor Genozid, Vertreibung und Vergewaltigung.

    Ralf Feldmann

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