Freitag 29.08.14, 13:30 Uhr

Die Verfolgung ging weiter …


Am Freitag, dem 12. 9. um 19.00 Uhr findet im Seniorenbüro Ost, Hohe Eiche 12 in Bochum-Langendreer  ein Vortragsabend statt, der sich mit der Lebenssituation von schwulen Männern in der Zeit der jungen Bundesrepublik beschäftigt. In der Einladung heißt es: »Schätzungen gehen von 5.000 bis 15.000 Homosexuellen in den Konzentrationslagern während der nationalsozialistischen Terrorherrschaft in Deutschland zwischen 1933 und 1945 aus. Sehr viele wurden dort ermordet. Außerdem wurden mehr als 50.000 Männer mittels des von den Nationalsozialisten verschärften § 175 verurteilt.
Nach 1945 setzte sich auch die juristische Verfolgung bis 1969 in der Bundesrepublik unvermindert fort. Erst 1969 wurde die nationalsozialistische Fassung des §175 entschärft und einvernehmliche Beziehungen zwischen erwachsenen Männern damit straffrei. Im Jahr 1994 wurde der § 175 im Zuge der Wiedervereinigung insgesamt aufgehoben.
Schwule Männer, die in den 1950er und 1960er Jahre erwachsen wurden, wurden durch den §175 bedroht. Er verhinderte selbstbestimmtes Leben und Lieben. Diese Abendveranstaltung zeichnet Lebenswege schwuler Männer in der repressiven und stigmatisierenden bundesrepublikanischen Gesellschaft bis 1969 nach.
Referent des Abends ist Dr. Gottfried Lorenz aus Hamburg, Jahrgang 1940, Studium der Geschichte, Germanistik, Soziologie und Skandinavistik. Staatsexamen und Promotion. Wissenschaftlicher Mitarbeiter in Bonn; bis Februar 2005 Tätigkeit als Studiendirektor in Holstein. Er veröffentlichte u.a. Bücher zur Geschichte von Homosexuellen in Hamburg vom Beginn des 20. Jahrhunderts bis zur Gegenwart. Gemeinsam mit Ulf Bollmann und Bernhard Rosenkranz begründete er das Projekt „Gemeinsam gegen das Vergessen – Stolpersteine für homosexuelle NS-Opfer“.
Der Abend ist eine Veranstaltung der Paritätischen Akademie NRW in Kooperation mit: Rosa Strippe e.V., Deutsches Rote Kreuz Kreisverband Bochum e. V. – Integrationsagentur – Seniorenbüro.«