Montag 30.06.14, 08:33 Uhr
Protest gegen die Bundeswehr auf der Berufsbildungsmesse

10. -11. 9.: Kein Werben für’s Sterben


Am 10. und 11. September 2014 findet im RuhrCongress die diesjährige Berufsbildungsmesse statt. Hier soll die Bundeswehr erneut die Möglichkeit erhalten, „personalwerbliche Maßnahmen im Bereich Jugendmarketing“ (so der Bundeswehrjargon) zu betreiben. Im letzten Jahr hatte die Stadt Bochum jeglichen Protest gegen die Bundeswehrpräsenz auf der Messe unterdrückt und sogar Ratsmitglieder von der Polizei aus der Halle führen lassen, weil sie ein T-Shirt mit dem Aufdruck „Kein Werben für’s Sterben“ trugen. Siehe WDR-Film. Das Friedensplenum will in diesem Jahr den Protest ausdehnen und rechnet mit Unterstützung aus den Nachbarstädten. Schließlich wird die Messe von den Städten Herne, Witten und Hattingen mitveranstaltet. Die Friedensinitiativen und die Bundeswehr-kritischen Ratsmitglieder in diesen Städten sind um Unterstützung gebeten worden. Unklar ist, ob die Militärwerbung an beiden Tagen stattfindet. In der Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der Linksfraktion im Bundestag danach, wo die Bundeswehr im dritten Quartal des Jahres überall Werbeeinsätze plant, ist der diesjährige Auftritt der Bundeswehr auf der Messe nur für den ersten Tag aufgelistet.
Die Linksfraktion im Bundestag zwingt die Bundesregierung durch regelmäßige Anfragen dazu, über alle geplanten Werbemaßnahme zu informieren. Für das nächste Quartal werden auf 38 Seiten etliche Hundert Werbeauftritte des Militärs aufgezählt. Den Auftritt im RuhrCongress sucht man allerdings unter der Rubrik „Messe- und Ausstellungsbeteiligungen“ vergeblich. Unter dem Titel „Weitere personalwerbliche Maßnahmen im Bereich Jugendmarketing außerhalb militärischer Liegenschaften sowie Maßnahmen im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit“ wird ein „Kofferstand“ für den ersten Tag der Messe angekündigt.