Montag 12.05.14, 08:36 Uhr

Asbest im Bahnhof Weitmar


Die Bürgerinitiative Bahnhof Weitmar schreibt: »Bei der Durchsicht eines Altlasten-Gutachtens, das der Bürgerinitiative im Zuge der Akteneinsicht vom Umweltamt der Stadt Bochum zur Verfügung gestellt wurde, ist u. a. aufgefallen, dass die Bausubstanz des Bahnhofsgebäudes am Bahnhof Weitmar (Fußbodenplatten und Kleber) mit krebserzeugendem Asbest kontaminiert ist. Die Bürgerinitiative hat das Stadtplanungs- und Bauordnungsamt (Hr. Dr. Kratzsch, Hr. Kröck) mit Schreiben vom 07.05.2014 daher aufgefordert, zum Schutz der betroffenen Anwohner die gesetzeskonforme Asbestsanierung vor dem Abbruch des Bahnhofsgebäudes sicherzustellen.
Da im Zuge der geplanten Bebauung am Bahnhof Weitmar das Bahnhofsgebäude abgerissen werden soll, ist vor dem Abbruch zum Schutz der Anwohner eine umfangreiche Asbestsanierung der Gebäudesubstanz gemäß TRGS 519 („Asbest – Abbruch-, Sanierungs- oder Instandhaltungsarbeiten“) zwingend erforderlich. Bei einem unsachgemäßen Abbruch des Bahnhofsgebäudes ist dagegen mit einer massiven Ausbreitung von Asbeststäuben in die Umwelt und damit in die Atemluft der Anwohner zu rechnen. Bereits eine einmalige stärkere Asbestbelastung der Atemluft könnte bei den betroffenen Personen zur Entstehung eines äußerst aggressiven Rippenfellkarzinoms führen.
Die bisherigen Erfahrungen mit dem Investor bei Arbeiten auf dem Bahnhofsgelände haben leider gezeigt, dass Zweifel an einer gesetzeskonformen und ordnungsgemäßen Asbestsanierung der Gebäudesubstanz durchaus berechtigt sind. So hat der Investor u. a. Baumfällungen ohne Genehmigung im Februar 2014 und Rodungen ohne Genehmigung in der Brutzeit der Vögel im April, Einzäunungen eines RVR-Grundstücks im März, nicht genehmigte Erdarbeiten auf dem RVR-Grundstück und Ablagerungen von Bodenaushub an nicht genehmigter Stelle im April 2014 durchgeführt.
Darüber hinaus ist der Bürgerinitiative aufgefallen, dass zur Beurteilung der Asbestbelastung der Gebäudesubstanz insgesamt nur eine einzige Materialprobe des Bahnhofsgebäudes auf ihren Asbestgehalt hin analysiert worden ist. Es könnten sich daher in der Bausubstanz weitere und bisher unentdeckte Asbestbelastungen befinden (z. B. im Estrichboden). Zum Schutz der Anwohner vor möglichen massiven gesundheitlichen Beeinträchtigungen ist es daher unumgänglich weitere Materialproben des Bahnhofsgebäudes hinsichtlich einer Asbestbelastung analysieren zu lassen.«