Donnerstag 08.05.14, 16:39 Uhr
Springerplatz muss antimilitaristisch bleiben

Nie wieder Krieg!


Die Linke Bochum wird am morgigen Freitag als Bündnispartner des  Bochumer Friedensplenums ab 16 Uhr auf dem Springerplatz gegen die Namensgebung für den dort stattfindenden Delikatessen-Markt protestieren.  Ralf-D. Lange, Spitzenkandidat der Bochumer Linken für den Rat der Stadt Bochum erklärt: „Wir wollen den Springerplatz von dem Militaristen von Moltke befreien.“  Die Linke Bochum teilt die Kritik an der Benennung des Delikatessmarktes auf dem Springerplatz.  Lange weiter: „Als Partei, die sich konsequent für Frieden einsetzt, werden wir es nicht hinnehmen, dass ausgerechnet auf dem Platz, der 1947 dem Kriegsgegner und ermordeten antifaschistischen Widerstandskämpfer Karl Springer gewidmet wurde, die Verherrlichung des preußischen Militarismus eine Auferstehung feiern soll.“

Von Moltke – mit seinen militaristischen Ideologien, seiner deutschnationalen Politik und seinen Militärtheorien – war einer der Väter des deutschen Großmacht- und Vormachtstrebens, das wesentlich zum ersten Weltkrieg führte und selbstverständlich bis 1945 immer wiederbelebt wurde. Karl Springer war bis 1933 Stadtverordneter in Bochum. Schon 1914 in Ostpreußen mit den Leiden des Krieges konfrontiert, engagierte er sich nach seinem Umzug nach Bochum in der Antikriegsbewegung, der Gewerkschaft und der KPD. Aufgrund seiner Tätigkeit verfolgten ihn die Nazis. Nach seiner Festnahme 1936 wurde er im Bochumer Polizeipräsidium regelrecht zu Tode gefoltert.
Ralf-D. Lange erklärt weiter: „Die Entscheidung des Rates der Stadt Bochum von 1947, den bisherigen Moltkemarkt in Springerplatz umzubenennen, war eine Lehre und Reaktion auf die geschichtliche Entwicklung und zwei fürchterlichen Weltkriegen. Diesen Willen nicht zu achten und nun wieder den Militaristen von Moltke auf dem Platz des Kriegsgegners und Antifaschisten Karl Springer zu platzieren, werden wir nicht akzeptieren.“
Die Linke unterstützt die Aktionen des Friedensplenums, indem sie die Plakate gegen den Moltkemarkt im Rahmen ihres Wahlkampfes dort aufhängt.«