Montag 05.05.14, 19:50 Uhr
Stadt Bochum verschweigt Nazi-Kundgebung auf dem Husemannplatz

NPD-„Flagschiff“ legt konspirativ an


Heute um 13 Uhr machte der Werbetruck der NPD mit drei Nazi-PKWs im Schlepptau auf dem Bochumer Husemannplatz halt. Der Bochumer Antifa-Klüngel erklärt dazu: »Obwohl der Platz durch Hamburger Gitter von einer Hundertschaft der Polizei abgeriegelt war, hielt es diese nicht für nötig, die im Vorhinein angemeldete Nazi-Kundgebung der Öffentlichkeit mitzuteilen. Für eine gute halbe Stunde hetzten die etwa 10 angekarrten Neonazis gegen Migranten und andere Minderheiten. Als Redner traten Claus Cremer, der als einziger Bochumer NPDler zu erkennen war und Philippe Bodewig aus Krefeld auf. Daneben waren Dennis Blömer aus Gelsenkirchen und weitere NPDler aus Kleve und dem Rhein-Sieg-Kreis vertreten.
Trotz der Kürze der Zeit fanden sich etwa 30 Bürger und Antifaschisten samt Transparent ein, um gegen die Hetze der NPD zu demonstrieren. Die Präsenz der Nazis wurde von den Antifaschisten weitergehend genutzt um mehrere hundert Flugblätter zum rechten Wahlkampf in Bochum zu verteilen. Gegen einen besonders dreisten NPD-Nazi, der sich zu den Gegendemonstranten gesellte und diese als „Scheiß Zigeuner“ bezeichnete, ermittelt die Polizei wegen Volksverhetzung.«
„Normalerweise trifft die NPD in der Bochumer Innenstadt auf dem Protest mehrerer hundert Menschen. Die Polizeiführung ermöglichte es den Neonazis heute statt dessen, weitgehend ungestört aufmarschieren zu können,“ kommentiert Karl Schwirzek vom Bochumer Antifa-Klüngel. „Es ist ein Skandal, dass die Polizei in Bochum den Nazis mit ihrer Geheimhaltungstaktik eine derartige Plattform für ihre Hetze serviert.“ so Schwirzek weiter.