Freitag 25.04.14, 21:12 Uhr

Protest gegen den Namen „Moltkemarkt“


Auf dem neu gestalteten Springerplatz findet seit einigen Monaten freitags ein Feierabendmarkt statt, den seine Initiatoren „Moltkemarkt“ nennen. So hieß der Platz bis 1947. Moltke war viele Jahre lang im Kaiserreich der führende Exponent des preußisch-deutschen Militarismus.  Das Bochumer Friedensplenum hat heute mit Flugblättern und Plakaten die MarktbesucherInnen über diese Hintergründe informiert. Der Hauptbetreiber des Marktes Herwig Niggemann redete Klartext. Er bestehe auf dem Namen Moltkemarkt. Wenn die Politik eine Änderung des Namens fordern würde, werde er seine Beteiligung an dem Markt einstellen.
Ohne ihn habe der Markt keine wirtschaftliche Zukunft. Dies habe er auch der SPD ganz klar zu verstehen gegeben. Die Politik sei froh, dass er die Initiative ergriffen habe, den Stadtteil mit dem Markt zu beleben. Die Äußerungen Niggemanns machten erklärlich, warum sich in der SPD niemand traut, gegen die Provokation mit der Namensgebung „Moltkemarkt“ zu protestieren. Schließlich gibt es in der Bochumer SPD einige renommierte WissenschaftlerInnen, von denen man eigentlich erwartet hat, dass sie zu diesem vergangenheitspolitischen Affront nicht schweigen.