Montag 31.03.14, 13:52 Uhr
Sevim Dagdelen:

Outokumpu muss Zusagen einhalten


„Die Einigung zwischen dem finnischen Stahlkonzern Outokumpu und der IG Metall erweckt Hoffnungen. Outokumpu ist jedoch schon einmal wortbrüchig geworden. Der Konzernchef Mika Seitovirta muss jetzt endlich Wort halten und den 450 Beschäftigten des Bochumer Werks nicht wieder falsche Hoffnungen machen. Sie müssen die zugesagten Ersatzarbeitsplätze auch tatsächlich erhalten“, erklärt Sevim Dagdelen, Bochumer Bundestagsabgeordnete der Partei Die Linke, anlässlich der Einigung vom Sonntag zwischen IG Metall NRW-Bezirksleiter Knut Giesler und Outokumpu-Chef Mika Seitovirta.
„Laut dieser erhält jeder Mitarbeiter 10.000 Euro extra und eine Arbeitsplatzgarantie, „, so die Pressemitteilung von Sevim Dagdelen. „Darüber hinaus soll das Werk frühestens im September 2015 geschlossen werden. Zuvor soll geprüft werden, ob eine Verlagerung der Schmelzkapazitäten technisch möglich ist.“
Dagdelen weiter: „Es ist sehr bezeichnend, dass die Überprüfung, ob eine Verlagerung überhaupt möglich ist, in keiner Mitteilung von Outokumpu erwähnt wird. Der Konzern hatte schon einmal eine Zusage getroffen und im Tarifvertrag für das Stahlwerk in Bochum eine Standortgarantie bis 2016 gegeben. Entgegen dieser entschied Outokumpu dann plötzlich, doch schon 2014 schließen zu wollen. Der Konzernspitze sind Verträge egal, wenn es um ihren Profit geht.
Es ist ein Skandal, dass Konzernmanager immer wieder aus Profitgier wortbrüchig werden. Damit sowohl Gewerkschaften als auch Betriebsräte besser gestellt sind, braucht es ein gesetzliches Verbot von Massenentlassungen. Den Standortverlagerungen der Konzerne muss Einhalt geboten werden. Die Rot-Grüne Landesregierung in NRW ist ebenfalls gefordert, im Bundesrat endlich gegen die massenweisen Werksschließungen und damit verbundener Armutsentwicklung in NRW tätig zu werden.“