Mittwoch 26.03.14, 12:48 Uhr
Bochumer Bündnis unterstützt den Warnstreik im Öffentlichen Dienst

Vor allem eine Frage der Gerechtigkeit


Das Bündnis für Arbeit und soziale Gerechtigkeit unterstützt ver.di in der aktuellen Tarifauseinandersetzung und bittet die Bochumer Bevölkerung um Solidarität mit den Beschäftigten im Öffentlichen Dienst. „Es ist vor allem eine Frage der Gerechtigkeit, dass die Beschäftigten z. B. in den Kitas, in den Jugendeinrichtungen oder im Jugendamt eine überfällige Lohnanpassung an die allgemeine Entwicklung erhalten“, so der Geschäftsführer des Bochumer Kinder- und Jugendringes Rolf Geers. „Wir haben mit unserer UmFAIRteilen-Kampagne aufgezeigt, dass reichlich Geld in unserer Gesellschaft vorhanden ist. Wenn es politisch gewollt wird, gibt es finanziell kein Problem, die Daseinsvorsorge nicht weiter zu reduzieren und die dort arbeitenden Menschen angemessen zu bezahlen,“ so Geers weiter.
Der Geschäftsführer des Paritätischen, Holger Schelte, weist darauf hin:„Die Gehälter in unseren Einrichtungen orientieren sich weitgehend an den Abschlüssen im Öffentlichen Dienst. Auch wir werden also höhere Löhne zahlen und stehen vor harten Verhandlungen, damit unsere Organisationen entsprechend höhere Zuschüsse erhalten. Wir merken aber nicht nur im Bereich der Pflege, wie schwierig es ist, qualifizierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden, die bei den völlig unzureichenden Gehältern bereit sind, ihre anstrengende und verantwortungsvolle Arbeit zu leisten. Wir brauchen dringend eine deutliche Lohnerhöhung insbesondere in den unteren Gehaltsgruppen.“
Rose Richter vom Institut für Kirche und Gesellschaft: „Ich verstehe, dass es für einige Menschen nur schwer einzusehen ist, warum sie durch die streikbedingten Beeinträchtigungen Opfer der starren Haltung der Arbeitgeber werden. Hierbei sollten wir daran denken, dass diejenigen, die die Daseinsvorsorge in unserer Gesellschaft sicherstellen, unsere Solidarität verdient haben. Wir müssen uns aber auch bewusst machen, dass der Tarifabschluss im Öffentlichen Dienst eine Signalwirkung auf die weiteren Lohnrunden hat. Hier muss es endlich eine Trendwende geben. Es darf nicht zu einem immer weiteren Auseinanderdriften von Einkommen der Beschäftigten und der Anhäufung von Privatvermögen kommen.“