Mittwoch 12.02.14, 10:41 Uhr

Moltkemarkt – kein Thema für den Rat? 3


Die Ruhr Nachrichten berichten heute, dass die Oberbürgermeisterin die Bürgeranfrage des Friedensplenums zum „Moltkemarkt“ nicht auf die Tagesordnung der nächsten Ratssitzung setzen will: »Stadtsprecher Oliver Trappe erklärte dazu gestern: „Das ist keine Angelegenheit, für die der Rat oder einer der Ausschüsse zuständig wäre.“« Die Oberbürgermeisterin hat die Anfrage des Friedensplenums den Ratsmitgliedern bzw. den Fraktionen nicht einmal weitergeleitet. Wenn man sich überlegt, wozu der Rat der Stadt schon alles Resolutionen verabschiedet hat, dann ist es bemerkenswert, dass es kein Thema des Rates sein soll, wenn ein paar Geschäftsleute eine Entscheidung des Rates konterkarieren. Der Stadtrat hatte schließlich 1947 beschlossen, dass der Platz nicht länger nach dem preußischen Militaristen Moltke sondern nach dem ermordeten Bochumer Widerstandskämpfer Karl Springer benannt werden soll. Auch aktuell ist der „Moltkemarkt“ ein Thema des Rates. Schließlich entscheidet die Stadt über die Sondernutzung des Platzes. Die Stadt und Bo-Marketing werben auf ihren Webseiten für den Markt. Vor allem: Das Ganze „wird kein lokales Ereignis bleiben, sondern sicherlich eine größere Öffentlichkeit auch außerhalb Bochums interessieren“, schreibt der Historiker Dr. Hubert Schneider in einer Stellungnahme. Er kenne kein Beispiel, wo eine Namesänderung, die vor dem Hintergrund der Erfahrungen des Krieges vorgenommen wurde, wieder revidiert wurde.


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