Montag 07.10.13, 18:28 Uhr
Das Bündnis "Schule ohne Bundeswehr NRW" fordert:

Protest bei Berufsbildungsmesse


Mit Unverständnis und Empörung hat das Bündnis „Schule ohne Bundeswehr NRW“ die Entscheidung des Rates der Stadt Bochum zur weiteren Bundeswehr-Präsenz auf der diesjährigen Berufsbildungsmesse Mittleres Ruhrgebiet aufgenommen und erklärt:  »Der Bundeswehr-Einsatz auf der Messe ist höchst umstritten. Noch im Juli hatte das Jugendamt Bochum die Bundeswehr ausgeladen und war somit der UN-Kinderrechtskonvention nachgekommen, die Militärwerbung bei Minderjährigen untersagt. Vorher schon hatte sich der Jugendhilfeausschuss der Stadt Herne gegen eine Teilnahme der Armee an der Messe ausgesprochen.
Dies wollte die Bundeswehr jedoch nicht hinnehmen und ließ ihre Lobbyisten im Rat der Stadt Bochum einen Beschluss durchsetzen, der nun wieder eine Werbung für das Militär bei vorrangig minderjährigen Schülerinnen und Schülern ermöglicht. Das Bündnis „Schule ohne Bundeswehr NRW“, dem u.a. die Landesschüler­Innenvertretung NRW, die DGB-Jugend NRW, die Deutsche Friedensgesellschaft – Vereinigte Kriegsdienstgegner NRW und die Naturfreundejugend NRW angehören, unterstützt die angekündigten Protestaktionen gegen die erneute Anwesenheit der Armee bei der Messe.
„Das Jugendamt Bochum und auch der Jugendhilfeausschuss der ebenfalls beteiligte Stadt Herne hatten die richtige Konsequenz gezogen und die Werbung der Bundeswehr auf der Berufsbildungsmesse abgelehnt.“ stellt Joachim Schramm von „Schule ohne Bundeswehr NRW“ fest. „Die Tätigkeit bei der Bundeswehr ist unauflöslich mit der Kriegsführung verbunden, setzt also die Bereitschaft zum Töten voraus und ist in zunehmendem Maße mit dem Risiko des Getötet-Werdens und der schweren psychischen Beeinträchtigung verbunden.“ Um dies zu verschleiern, will die Bundeswehr in Bochum nun nur für „zivile“ Tätigkeiten werben. „Eine wirkliche Trennung zwischen zivil und militärisch gibt es bei der Armee doch gar nicht.“ meint Schramm. „Der vermeintlich „zivile“ Fluggerätelektroniker z.B. wartet Radar- und Kommunikationsanlagen, die für Kriegsaktionen benötigt werden. Es bleibt also dabei: Die Bundeswehr bietet keine normalen Jobs an und hat daher auf einer Messe für Jugendliche nicht zu suchen.“
Das Bündnis appelliert an die Verantwortlichen in den Jugendämtern und anderen kommunalen Gremien, sich hier nicht vor den Karren der Armee spannen zu lassen. Es will weiterhin gegen die Werbung der Bundeswehr unter Schülerinnen und Schülern protestieren und so der Forderung Nachdruck verleihen:
Beendigung der Bundeswehrwerbung unter dem Deckmantel der Berufsinformation!· Kein Werben fürs Töten und Sterben!«