Dienstag 24.09.13, 15:43 Uhr

Kein Werben fürs Sterben


Das Bochumer Friedensplenum fordert die Mitglieder des Jugendhilfeausschusses des Rates und die Ratsmitglieder auf, sich bei der Entscheidung zur Teilnahme der Bundeswehr bei der Berufsbildungsmesse keinen Fraktionszwängen zu unterwerfen. Für das Friedensplenum erklärt Annemarie Grajetzky: „Wir wissen, dass SPD, CDU und Grüne die Bundeswehr einladen wollen und auch eine Mehrheit dafür bekommen werden. Wir hoffen aber, dass es viele Mitglieder im Ausschuss und im Rat geben wird, die die UN-Kinderkonvention ernst nehmen und keine Militärwerbung bei Minderjährigen akzeptieren. Für die Friedensbewegung wäre es eine Ermutigung, wenn es etliche Ratsmitglieder gäbe, die sich der schleichenden Militarisierung unserer Gesellschaft widersetzen.“ Das Friedensplenum findet es äußerst bedauerlich, dass die Stadt Bochum die Berufsbildungsmesse als Experimentierwiese für die neue Strategie der Bundeswehr hergeben will, sich als „normaler Arbeitgeber“ zu präsentieren, der zivile Arbeitsplätze anbietet.
Die Bundeswehr hat erfreulicher Weise nach dem Wegfall der Wehrpflicht erhebliche Probleme, Personal zu rekrutieren. Über den Weg, angeblich zivile Arbeitsplätze anzubieten, sollen nun Jugendliche für die Bundeswehr geködert werden. Annemarie Grajetzky: „Hat der EDV-Spezialist, der das Programm schreibt, wie zielgenau Menschen mit einer Drohne getötet werden können, einen zivilen Job? Ist der Pförtner vor einem Atom- oder Giftgasdepot ein Militär?“
Das Friedensplenum lädt für Mittwoch, den 25. 9. um 19.30 Uhr in den Bahnhof Langendreer ein, um über den Protest gegen die wahrscheinliche Teilnahme der Bundeswehr bei der Berufsbildungsmesse zu beraten.