Dienstag 27.08.13, 14:55 Uhr

Opel will Getriebewerk schließen


Der Betriebsrat des Bochumer Opel-Werkes hat ein Flugblatt an die Belegschaft verteilt, in dem es heißt: »Am Dienstag, dem 20. August 2013, wurde der Betriebsrat von der Geschäftsleitung informiert, dass Ende September 2013 die Bochumer Getriebeproduktion beendet wird. Das F 13-Getriebe soll zukünftig durch das F 17-Getriebe in Aspern (Österreich) ersetzt werden. Durch diese Maßnahme will Opel das österreichische Werk besser auslasten. In Bochum werden ca. 300 Stammarbeitsplätze gestrichen, ebenso viele Menschen sollen kurzfristig ihre Arbeit verlieren und in Aspern gibt es immer noch Leiharbeit im Werk.
Zum Personaleinsatz wurde von der Unternehmensleitung erklärt: „Die können alle im Werk I weiterarbeiten.“ Das ist frech und unverschämt gegenüber den Menschen dieses Werkes.
Bereits 2009 sollte die Bochumer Getriebeproduktion geschlossen werden. Diese Schließungspläne konnte der Betriebsrat immer wieder verhindern. Mit der Vereinbarung „Standortmaßnahmen Bochum 2011“ wurde eine Verlängerung bis Ende 2013 erreicht.
Jetzt will das Unternehmen Fakten schaffen. „Abwickeln statt Verhandeln“ ist das Motto.
Die Schließung der Bochumer Getriebefertigung gehört nach Aussage von Opel zum strategischen Plan, um die zukünftige Finanzierung von Opel zu sichern. Übrigens: Das Gleiche wird als Grund für die Schließung der Bochumer Fahrzeugproduktion genannt.
Nach wie vor ist das Bochumer F 13-Getriebe nachweisbar eines der effektivsten und wirtschaftlichsten Getriebe.
Kurz vor den Werksferien wurde vereinbart, dass der Betriebsrat gemeinsam mit der IG Metall-NRW und dem Opel-Vorstand über Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung und Sozialvereinbarungen, zum Beispiel über einen Sozialtarifvertrag, verhandeln wird. Aus diesem Grund wurde die Einigungsstelle ruhend gestellt.
Ein Verhandlungstermin wurde vom Unternehmen Ende September vorgeschlagen. Zuerst soll abgewickelt und dann verhandelt werden! Das wird niemand akzeptieren können.
Wieder einmal verstößt das Unternehmen gegen bestehende Vereinbarungen und gegen ein gemeinsam vereinbartes Vorgehen. Der Betriebsrat hat am Mittwoch einstimmig entschieden, juristische Schritte gegen Opel einzuleiten, wenn die einseitige Entscheidung bestehen bleibt.«