Dienstag 23.07.13, 18:42 Uhr
Sevim Dgdelen fordert:

Mehr Fairness im Bildungssystem


„Kinder mit Migrationshintergrund werden im deutschen Schulwesen systematisch benachteiligt, wie eine aktuelle Untersuchung des Sachverständigenrats deutscher Stiftungen für Integration und Migration zeigt. Schülerinnen und Schüler in Klassen mit hohem Zuwandereranteil sind demnach überdurchschnittlich oft von schlechteren Lern- und Arbeitsbedingungen betroffen. Dies gilt besonders für deutsche Großstädte: Dort besuchen knapp 70 Prozent der Kinder mit Migrationshintergrund bereits im Grundschulalter eine Schule, an der mehrheitlich Kinder nichtdeutscher Herkunft lesen und schreiben lernen; bei Kindern ohne Migrationshintergrund trifft dies nur auf 17,1 Prozent zu.“, erklärt Sevim Dagdelen, Bochumer Bundestagsabgeordnete Der Linken. Dagdelen weiter:
„Wir brauchen ein Bildungssystem, das darauf ausgerichtet ist, allen Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen unabhängig von ihren sozialen und persönlichen Voraussetzungen den bestmöglichen Lernfortschritt zu ermöglichen. Die Benachteiligung von Migrantinnen, Migranten und Flüchtlingen muss beendet werden. Besondere Fähigkeiten wie Zweisprachigkeit müssen gezielt gefördert werden und schlechtere Startchancen müssen ausgeglichen werden.
Gute Bildung für alle zu sichern ist eine gemeinsame Aufgabe von Bund und Ländern. Nur wenn sie an einem Strang ziehen, können notwendige Reformen angegangen und die nötigen Finanzmittel aufgebracht werden. Doch das ist im Moment verboten. SPD und Union haben 2006 ein Kooperationsverbot für Bund und Länder in der Bildung verhängt. Das muss umgehend wieder rückgängig gemacht und eine Gemeinschaftsaufgabe Bildung im Grundgesetz verankert werden.“