Freitag 19.07.13, 11:03 Uhr

Mit Prian gegen Pevormundung


Die „Initiative Religionsfrei im Revier“ hat es geschafft, eine größere öffentliche Debatte über das Feiertagsgesetz NRW anzustoßen. Die Initiative hatte zunächst bei der Landesregierung, der Bezirksregierung und der Stadt Bochum nachgefragt, welche Zensurbestimmungen am Karfreitag für das Zeigen von Filmen gelten. Sie wollte hierdurch darauf aufmerksam machen, dass staatliche Gesetze auch 200 Jahre nach Beginn der Aufklärung immer noch BürgerInnen mit zahlreichen kirchlichen Normen schikanieren. Dieses Gesetz verbietet z. B. auch Menschen, die mit den christlichen Kirchen nichts zu tun haben, am Karfreitag jede Form von gemeinsamem Spaß und Unterhaltung (“alle der Unterhaltung dienenden Veranstaltungen“).
Konkret wurde gefragt, ob der Film „Das Leben des Brian“ gezeigt werden darf. Die Behörden teilten mit, dass dies verboten sei. Der Film wurde trotzdem am Karfreitag gezeigt. Nach etlichen Wochen leitete die Stadt ein Bußgeldverfahren ein. Dies löste viel Kopfschütteln aus. Die Süddeutsche Zeitung titelte: „Posse in NRW“. Die Stadt Bochum stellte schließlich das Verfahren ein. Die Initiative kündigte an, die Provokation im nächsten Jahr zu wiederholen. Ein bo-special mit einer Dokumentation von Veröffentlichungen zum Thema.