Mittwoch 20.03.13, 13:45 Uhr

Morgen: Equal Pay Day


Anlässlich des morgigen Equal Pay Day erklärt Mehriban Özdogan, Kreissprecherin Der Linken in Bochum „Wir rufen unsere Mitglieder zur Beteiligung an Aktionen vor Ort für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern auf. Der Aktionstag markiert symbolisch den letzten Tag des Zeitraumes, den Frauen über den Jahreswechsel hinaus länger arbeiten müssen, um auf das durchschnittliche Jahresgehalt von Männern zu kommen. Frauen müssen also im Schnitt knapp drei Monate länger arbeiten, um die Gehaltsdifferenz von aktuell 22 Prozent auszugleichen“, so die Kreissprecherin weiter. „Um auf diesen Missstand aufmerksam zu machen, rufen wir unsere Mitglieder dazu auf, sich an Aktionen vor Ort zu beteiligen. Am 22. März wird der SoVD ab 11 Uhr einen Stand in der Bochumer Innenstadt haben und dort rote Taschen verteilen. Rote Taschen sind zum Symbol des Protestes geworden. Wir erklären uns solidarisch mit der Aktion des SoVD.“
Eine zentrale Ursache der Lohnlücke sei die schlechtere Bezahlung von Berufen, in denen überwiegend Frauen arbeiten. Dazu gehört die Gesundheitsbranche, die in diesem Jahr besonders im Fokus steht. In ihr sind die Beschäftigten zu 80 Prozent weiblich. Das Einkommen in diesem Berufszweig, der in unserer alternden Gesellschaft zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist jedoch verglichen mit ähnlichen Ausbildungsberufen am unteren Rand der Gehaltsstatistiken zu finden. Typische Frauenberufe werden in individuellen und kollektiven Lohnverhandlungen schlechter bewertet und bezahlt. Ziel der Kampagne ist die finanzielle und gesellschaftliche Aufwertung von Gesundheitsberufen. Nur so können auch in Zukunft die Fachkräfte gewonnen werden, die für eine funktionierende Gesundheitsinfrastruktur erforderlich sind. Von dieser Infrastruktur profitieren alle, die Vollzeit erwerbstätig sind, ihre Angehörigen aber gut versorgt wissen müssen. Da es meist Frauen sind, die ihre Arbeitszeit für Pflegeaufgaben in den Familien reduzieren oder unterbrechen und gleichzeitig überwiegend Frauen in dieser Branche beschäftigt sind, profitieren sie von einer Aufwertung der Gesundheitsberufe gleich doppelt. Die Linke NRW fordert seit langem einen gesetzlichen Mindestlohn und die finanzielle und gesellschaftliche Aufwertung typischer Frauenberufe.