Donnerstag 28.02.13, 14:49 Uhr

Von wegen Vollbeschäftigung


„Nun sind wir bereits froh, wenn es nicht noch schlechter kommt“, so kommentiert der DGB die aktuellen Zahlen und Einschätzungen der Agentur für Arbeit. Während in den vergangenen Monaten vor allem die Politik stetig die Wegbeschreibung in die Vollbeschäftigung vornahm, zeigt sich das reale Bild in den Arbeitsmärkten der Region für den DGB ganz anders. Für Geschäftsführer Jochen Marquardt deuten die Zahlen auch in diesem Monat auf absurde Verklärungen hin. So stehen den auf fast 30.000 gestiegenen Erwerbslosen in Bochum ganze 2.500 offene Stellen gegenüber. Rein rechnerisch bedeutet dieses Verhältnis, dass auf jede einzelne gemeldete Stelle 12 Arbeitssuchende kommen.
Marquardt: „Bei dieser Berechnung ist die Qualität der Arbeitsstellen nicht berücksichtigt und somit völlig offen, ob die Beschäftigten jeweils davon ihr Leben vernünftig bestreiten können. Klar ist aber, es fehlen massiv Stellen.“
Für alarmierend hält der DGB die Entwicklung der Jugendarbeitslosigkeit in Bochum. Im Vergleich zum Vorjahr ist sie um 10,2% oder 162 junge Menschen angestiegen. Bedrückend empfindet Marquardt die Entwicklungen im Bereich des Arbeitslosengeldes II.
„Es ist fast schon eine Satire. Während alle möglichen Branchen ungeheure Anstrengungen unternehmen, um die Kundenbindung zu erhöhen scheint dies bei den JobCentern gut zu gelingen. Leider ungewollt, weil die erforderlichen Arbeitsplätze für die Menschen fehlen.“