Donnerstag 28.02.13, 20:42 Uhr
“Entweder ihr akzeptiert das vorliegende Papier oder..."

Opel: „ungewöhnliche Verhandlungen“


Auf der Webseite Die Opel-Seite „WIR Gemeinsam“, für die der Bochumer Opel-Betriebsratvorsitzende Rainer Einenkel verantwortlich ist, wird über die Ergebnisse der Verhandlungen bei Opel berichtet: »Am 28. Februar 2013 wurde der Mastervertrag Drive! 2022 zwischen den Vertretern des Opel-Vorstandes, der IG Metall und den Betriebsratsvorsitzenden beschlossen. Es waren sehr ungewöhnliche Verhandlungen:  1. Der Gesamtbetriebsratsvorsitzende Wolfgang Schäfer-Klug gab der Nachrichtenagentur dpa ein Exklusiv-Interview zum neuen Vertrag, und erklärte, dieser Vertrag sei soeben beschlossen worden. Alle anderen Betriebsratsvorsitzenden hatten diesen Vertrag bis dahin nicht vorliegen und kannten ihn nicht. Frage aus dem Betrieb: Dummheit oder Absicht? 2. In der anschließenden kurzen ‚Verhandlung‘ erklärte der Opel-Vorstand, dass es nichts zu verhandeln gibt. „Entweder ihr akzeptiert das vorliegende Papier oder für alle Werke gilt nur noch der Schutz bis 2014!“ Zum Bochumer Teil des beschlossenen Vertrages: Bochum soll kein neues Fahrzeug bekommen. Gleichzeitig soll nach dem Auslauf der Fahrzeugproduktion das Werk ‚umgewandelt‘ werden. Die Verantwortung für die Umwandlung und Schaffung einer vierstelligen Anzahl von Arbeitsplätzen soll auf Basis der Initiative „Bochum Perspektive 2022“ gemeinsam durch Land und Stadt erfolgen. Ob die von ihrem ‚Glück‘ bereits wissen?
Als Ersatz für den Wegfall der Fahrzeugproduktion sollen zusätzlich zu den 600 Arbeitsplätzen im Ersatzteillager weitere 600 Arbeitsplätze im sogenannten hochwertigen Komponentenbereich festgelegt werden.
Welche Arbeitsplätze, für welche Modelle und für welche Laufzeit konnte seitens des Vorstandes niemand sagen. Außer Überschriften gab es nichts.
Gleichzeitig haben die anderen Werke entschieden, dass ab dem 2. Quartal die Umstellung auf einen Zweischicht-Betrieb erfolgt.
Spätestens ab 1.1.2015 kann unter bestimmten Voraussetzungen betriebsbedingt gekündigt werden.
Ab 1.1.2017 gibt es gar keinen Schutz mehr.
Über 2.000 Arbeitsplätze sollen bis 2016 verschwinden. Gehen zuwenige, drohen betriebsbedingte Kündigungen.
(eine ausführliche Bewertung des Vertrages einschließlich der Arbeitnehmerbeiträge folgt)
Rainer Einenkel, Betriebsratsvorsitzender in Bochum, hat als einziger dieser Vereinbarung nicht zugestimmt.«