Freitag 01.02.13, 10:03 Uhr

Scheibchenweise in ein neues Afghanistan


„Der nun angestrebte Bundeswehreinsatz zur Luftbetankung zeigt, dass im Sahel ein langfristig angelegter und entgrenzter Krieg gegen den Terror geführt werden soll“, so die Bochumer Bundestagsabgeordnete Der Linken Sevim Dagdelen angesichts der Planungen der Bundeswehr über die Einrichtung eines Luftwaffenstützpunktes in Senegal. Dagdelen weiter: „Die Notsituation, mit der Frankreich seinen Kriegseinsatz ursprünglich begründete, ist längst vorbei. Der vermeintliche Vorstoß der Islamisten Richtung Bamako ist gestoppt. Für Flüge von Bamako in den Norden Malis brauchen die Französischen Kampfjets keine Luftbetankung, die erst im März beginnen soll. Offensichtlich geht es also um ein langfristiges Engagement auch über Mali hinaus. Per Salamitaktik wird Deutschland nach Afghanistan nun auch in Afrika in einen entgrenzten Krieg gegen den Terror geführt, ohne dass dies öffentlich kommuniziert oder die Ziele definiert würden.
Die gesamte Großregion wird umfassend militarisiert. Fast alle Nachbarstaaten, viele von ohnehin hochgradig instabil, werden in diesen Krieg mit hineingezogen. Die USA haben bereits die Einrichtung einer Drohnenbasis angekündigt. Auf diese Weise wird der Terrorismus nicht bekämpft, sondern befördert. Statt Luftschläge, gezielter Tötungen und einer zurecht kritisierten Militarisierung der humanitären Hilfe wären nun Diplomatie und eine langfristige Strategie zur Entwicklung der Region gefragt. Doch all dies wird nun im Eifer des Gefechtes völlig untergehen.“