Archiv für das Jahr: 2012


Mittwoch 25.01.12, 21:49 Uhr

Gestaltung von Grafiken und Plakaten

Am Samstag den 28. Januar lädt Café P.O.T. um 16 Uhr zu einem Workshop „Plakate und Grafiken designen mit GIMP“ in das Soziale Zentrum ein. In der Ankündigung heißt es:  »GIMP (GNU Image Manipulation Program) ist ein freies, durch Plugins und Skripte erweiterbares, Bildbearbeitungsprogramm für Linux, MasOS und Windows, das ursprünglich als Studienarbeit an der Universität von Berkeley in Kalifornien entstanden war. Der Schwerpunkt der Software ist die intensive Bearbeitung einzelner Bilder, wofür vielfältige Effekte („Filter“) zur Verfügung stehen. Im Workshop soll erklärt werden, wie ihr eure eignen Plakate oder Grafiken entwerfen, Fotos und Bilder bearbeiten, oder Animationen für eine Homepage erstellen könnt.«


Die Grausamkeiten nennen sie Konsolidierungsvorschläge - Teil 38
Mittwoch 25.01.12, 21:12 Uhr

„Die Medienwerkstatt wird aufgelöst“

Im Katalog der Grausamkeiten von Stadt und Regierungspräsidium wird z. B. vorgeschlagen: »Die Medienwerkstatt hat technische Geräte (Drucker etc.) gewartet und repariert. Die Medienwerkstatt wird aufgelöst.« Als „dauerhafter Einsparbeitrag“ wird 217.000 Euro angegeben. In einer ergänzenden Resolution sollte der Rat beschließen, dass neue Geräte sich in Zukunft von alleine installieren und insbesondere in Schulen keine Defekte an den immer stärker eingesetzten neuen Medien auftreten dürfen.
Wenn man im Steckbrief des Lenkungsausschusses nachliest, was evtl. ernsthaft gemeint sein könnte, dann steht da: »Die im Jahre 2018 und 2020 freiwerdenden Stellen werden nicht wiederbesetzt. Die Werkstatt wird perspektivisch aufgelöst.« Das bedeutet: In den nächsten 6 Jahren passiert nichts, die Bezirksregierung hat bis dahin einen Kürzungsvorschlag akzeptiert und in 6 Jahren dürfte überprüft sein, ob das ein ernst gemeinter Vorschlag ist.


Mittwoch 25.01.12, 09:50 Uhr

Gänsereiter klagt gegen Tierrechtler 4

Am Donnerstag, den 26. Januar findet um 10.00 Uhr vor dem Landgericht Bochum Saal A 145 der Prozess eines Wattenscheider Gänsereiters gegen einen Tierrechtler statt. Der Gänsereiter klagt, weil ihn Fotos auf einem Werbereiter bei den letztjährigen Protestkundgebungen gegen diesen Karnevalsbrauch beim Abreißen des Gänsekopfes zeigten. Er verlangt 6.000 Euro Entschädigung. Er beruft sich dabei auf das Recht am eigenen Bild. Der Tierrechtler ist der Meinung, dass eine Person, die sich auf lokaler Ebene in Kenntnis der jahrelangen Proteste gegen das Gänsereiten exponiert darstellt, eine Person der relativen Zeitgeschichte ist.


Mittwoch 25.01.12, 09:38 Uhr

Linke gegen mögliche Nirosta-Schließung

Der geplante Verkauf der Edelstahlsparte der ThyssenKrupp AG an den finnischen Konzern Outokumpu und die dadurch drohende Schließung des Bochumer Standorts wird von der Bochumer Bundestagsabgeordneten Sevim Dagdelen und dem Kreissprecher der Bochumer Linken Christian Leye kritisiert.  Die Abgeordnete Sevim Dagdelen zur akuten Bedrohung der Arbeitsplätze: „Hier sollen Beschäftigte wieder für Fehlinvestitionen von Konzernmanagern büßen: Ohne die Millionenverluste von ThyssenKrupp in Brasilien stünde ein Abstoßen der Edelstahlsparte sicher nicht zur Diskussion. Ein Verkauf darf daher nur stattfinden, wenn es verbindliche Standort- und Arbeitsplatzgarantien seitens des neuen Eigentümers gibt. Eine Schließung des Standortes würde sonst einen Bruch der mit den Arbeitnehmern geschlossenen Verträge bedeuten.“ mehr…


Mittwoch 25.01.12, 09:05 Uhr

Soziale Liste gegen Multi-Service-Center 2

Die Soziale lehnt das geplante Multi-Service-Center auf dem ehemaligen Opel-Grundstück des Investors Fortress ab und schreibt: »Durch weitere Ansiedlungen von Einzelhandel, insbesondere von Supermarktketten, würde die bestehende Infrastruktur im Zentrum von Laer am Lahariplatz erneut gefährdet. Bereits vor einiger Zeit schloss Edeka seine Pforten. Durch Initiative eines öffentlichen gemeinnützigen Trägers (Diakonie) konnte dort der Lebensmitteleinzelhandel Cap angesiedelt werden. Würde im neuen Multi-Service-Center z. B. eine Kaufland-Filiale eröffnet, käme es in kurzer Zeit zur Verödung des Geschäftszentrums in Laer. Das wäre bestimmt nicht im Interesse der EinwohnerInnen von Laer. Die Soziale Liste weist auf den Masterplan Einzelhandel hin, der in Laer ein neues Einkaufszentrum ausschließt.«


Mittwoch 25.01.12, 08:24 Uhr

Glasverbot ist nicht verhältnismäßig!

Für die heutige Sitzung des Haupt- und Finanzausschuss stellt die Linksfraktion den Antrag, das geplante Glasverbot bei Fußballspielen aus der Neufassung der ordnungsbehördlichen Verordnung zu streichen. Außerdem hält die Linksfraktion die Mindestabstände beim Grillen, insbesondere zu den Bäumen und Sträuchern, für überflüssig. „Es ist nicht verhältnismäßig, wenn bei jedem Fußballspiel wegen einiger weniger Störer in großen Teilen der Innenstadt und in Wattenscheid keine Getränke in Glasflaschen oder Gläsern mehr verwendet werden dürfen“, so Fraktionsvorsitzender Uwe Vorberg. „Schließlich gibt es im deutschen Rechtssystem das Verhältnismäßigkeitsprinzip, das vor übermäßigen Eingriffen des Staates schützen soll. Das Glasverbot ist ein übermäßiger Eingriff. Angriffe auf Polizeibeamte durch Flaschenwürfe können auch auf anderen Wegen präventiv begegnet werden.“ mehr…


Die Dummheiten nennen sie Konsolidierungsvorschläge - Teil 37
Dienstag 24.01.12, 21:05 Uhr

Grundschulen, Hausmeister und das 1×1

Im Katalog der Dummheiten von Stadt und Regierungspräsidium wird z. B. vorgeschlagen: „Ein Vorschlag der Beratungskooperation sieht vor, weitere 15 Schulhausmeisterstellen zu reduzieren und eine sog. Pool-Lösung zu installieren. Dabei ist auf die Verkehrssicherungspflicht zu achten.“ Dies soll einen „dauerhaften Einsparbeitrag“ von 700.000 Euro erbringen. Gleichzeitig wird vorgeschlagen, insgesamt 19 Schulen zu schließen. In den Steckbriefen zu den Schulschließungen werden keine Personalkosten aufgeführt. Ob es dann vier HausmeisterInnen ohne Schulen geben soll? Wenn man die Vorschläge nebeneinander legt, in denen Schulschließungen, Verlagerungen von Büchereien, VHS- und Musikschulangeboten in eben diese Schulen und die Streichung der Hausmeisterstellen gefordert werden, dann gelangt man zu der Gewissheit, dass niemand im Lenkungsausschuss alles gelesen hat, was der Lenkungsausschuss vorschlägt.
Wenn man bedenkt, dass HausmeisterInnen sehr häufig Allround-HandwerkerInnen sind, die die Substanz von Schulgebäuden erhalten, dann ist es besonders ineffektiv, hier Stellen zu streichen. Der ziemlich undurchdachte Vorschlag zum Nachlesen im Onlineportal.


Dienstag 24.01.12, 12:31 Uhr

Jugendarbeit: jährlich 5 Prozent Kürzung

In einem Offenen Brief an Oberbürgermeisterin Scholz und an Sozialdezernentin Anger schreibt der Bochumer Kinder- und Jugendring: »Sehr irritiert haben wir die erneuten Kürzungsvorschläge der Verwaltung für die Kinder- und Jugendarbeit zur Kenntnis genommen. Dies ist eine schallende Ohrfeige für die vielen Ehrenamtlichen und Hauptberuflichen, die seit vielen Jahren engagierte Arbeit und sehr viel Gutes für Kinder und Jugendliche in unserer Stadt leisten.  Schon jetzt steht den Jugendverbänden das Wasser bis zum Hals: Der Kinder- und Jugendförderplan für den Zeitraum 2010 bis 2014 sieht keinen Ausgleich für die Kinder- und Jugendarbeit für Personalkostensteigerungen, für erhöhte Raumkosten und für die Inflation vor. Die Fördermittel für die Kinder- und Jugendarbeit werden lediglich fortgeschrieben. So wie es leider seit vielen Jahren in Bochum Praxis ist. Faktisch bedeutet dies für die Träger eine jährliche Kürzung der Zuschüsse um ca. 5 %. mehr…


Dienstag 24.01.12, 11:23 Uhr

Alltäglicher Arbeitskampf bei Opel

In den Bochumer Opelwerken sind in den letzten Monaten 1500 Arbeitsplätze vernichtet worden. Jetzt werden 90 Arbeitskräfte aus dem polnischen Opel-Werk in Gliwice für drei Monate in Bochum beschäftigt. Sie werden nur nach ihren polnischen Löhnen (brutto ca.770,- €, plus 42 € Aufwandsentschädigung pro Tag) bezahlt. Das ist meilenweit von den Bochumer Einstiegslöhnen entfernt. Selbst ungelernte StudentInnen erhalten laut Tarifvertrag 15,52 € plus Schichtzulage, das entspricht  ca 2.500 € monatlich. Der Betriebsrat hat dieser Regelung zugestimmt. Die Opelbetriebsleitung hatte Druck gemacht. Nur bei Zustimmung des Betriebsrats würden die jetzt fertigen 21 Azubis fest übernommen. Auch im Juli sollen dann die Auszubildenden übernommen werden. Auf der Webseite http://www.wir-gemeinsam.eu, die der Betriebsratsvorsitzende Rainer Einenkel verantwortet, wird  das Dilemma, in dem sich der Betriebsrat befindet, folgendermaßen beschrieben: »Am 20. Januar 2012 hat der Betriebsrat ohne Gegenstimmen der Betriebsvereinbarung „Stabilisierung der Produktion“ (BV 2/2012) zugestimmt. Geregelt sind damit Maßnahmen zur Beschäftigungssicherung, zur Stabilisierung der Produktion und zur Behebung von Personalproblemen, die insbesondere durch krankheitsbedingte Abwesenheit verursacht werden. Ferner sollen die Regelungen helfen, um folgende Ziele zu erreichen: mehr…


Dienstag 24.01.12, 08:01 Uhr

Müssen wir sonntags einkaufen?

Helmut Süllwold, ver.di Gewerkschaftssekretär in Bochum und für den Bereich „Handel“ zuständig, hat in einer ausführlichen und sehr eindringlichen Stellungnahme gegenüber der Stadt dargestellt, welche Zumutung verkaufsoffene Sonntage für die Beschäftigten sind. Er kommt dann zum Fazit: „Es muss, auch gerade vor diesem Hintergrund, die Frage beantwortet werden, welches öffentliche Interesse denn eigentlich eine Sonntagsöffnung rechtfertigt. Eine irgendwie geartete Versorgungsfrage, kann nur mit „nicht erforderlich“ beantwortet werden. Kein einziger verkaufsoffener Sonntag ist auf dieser Grundlage erforderlich, auch nicht bezogen auf die Besucher eines Festes. Ein Fest versorgt seine Besucher selbst.“ Die Stellungnahme im Wortlaut.


Stellungnahme des ver.di-Fachbereichs Handel zu Sonntagsöffnungen 2012
Dienstag 24.01.12, 08:00 Uhr

Bedenkliche Umgehensweise

Sehr geehrter Herr Wendt,
vor fast genau einem Jahr haben wir eher unaufgefordert in unserem Schreiben vom 04.03.2011 an Frau Oberbürgermeisterin Dr. Ottilie Scholz unsere Position zu verkaufsoffenen Sonntagen dargestellt. Wir schrieben von der bedenklichen Umgehensweise mit dem LÖG NRW. Weder der Antrag noch der Ratsbeschluss wurden dem Schutz-und Einschränkungscharakter des Gesetzes gerecht. Möglichkeiten der Begrenzung wurden nach Umdeutung zur Ausweitung von Sonntagsöffnungen verwendet.
Auch in 2011 wiesen wir auf die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten im Handel hin. Diese waren und sind geprägt von Existenzangst und Angst die eigene Meinung zu sagen (es sei denn, sie stimmt überein mit den Arbeitgebern und deren Vertreter).
Die Existenzangst ist nach wie vor begründet. Die immer mehr abgeforderte Flexibilität bringt für viele, vor allem weibliche Beschäftigte, die Angst Leben und Beruf nicht mehr „unter einen Hut“ zu bringen. Die Leittragenden sind Kinder und Familien.
Existenzangst erzwingt auch Zustimmung. Zustimmung zu immer mehr prekären Arbeitsverhältnissen. Verzicht und Mehrbelastung für den vermeintlichen Erhalt des Arbeitsplatzes, Verzicht auf Arbeitsstunden (immer mehr Teilzeitbeschäftigung, immer mehr Minijobs), Verzicht auf tarifliche Bezahlung und die Anwendung anderer  tariflicher Standards. Nur eine Spitze des Eisberges ist bekannt, wenn wir von Armut bei Vollbeschäftigung reden. Es ist obsolet Dumpinglöhne bis zu 3,50€ zu hinterfragen. Es gibt sie nicht nur bei Tankstellen und Trinkhallen sondern auch kleine und mittlere Unternehmen bis zu großen Konzernen machen vor derartiger Ausbeutung nicht Halt (dies alles unter unseren Augen, „Kunde König“ interessiert dies schon gar nicht).
Existenzangst erzwingt auch immer mehr befristete Arbeitsverträge. Es ist keine Seltenheit, dass Menschen weit über 10 Jahre befristet beschäftigt werden. In vielen Fällen könnten Betroffene sich wehren. Die Existenzangst verhindert dies. Nicht nur Altersarmut ist eine zwangsläufige Folge.
Schon heute, bei Vollzeitbeschäftigung geraten Menschen so in die Nähe der Armutsgrenze.
Seit zwölf (12)  Jahren sind die Tarifverträge des Einzelhandels und des Großhandels nicht mehr allgemein verbindlich. In dieser Zeit öffnete sich die Schere zwischen noch tarifgebundenen und nicht gebundenen Beschäftigten bei den Löhnen um mehr als 17%. Urlaubs- und Weihnachtsgeld entfielen ganz oder wurden nur noch anteilig gezahlt. Rechnen wir noch die nicht mehr gezahlten Zuschläge für Nachtarbeit, Spätöffnungsarbeit, Mehrarbeit und Feiertags- und Sonntagsarbeit, vermögenswirksame Leistung und tarifliche (Zusatz)-Altersversorgung hinzu, liegen wir bei über 20% niedrigerem Verdienst.
Existenzangst ist auch die Ursache, wenn einerseits dringend erforderliche Betriebsräte gewählt werden müssten, die erforderlichen Menschen aber den Mut nicht aufbringen, initiativ zu werden. Zwar kann ein Arbeitgeber letztlich nicht wirklich was tun, aber schon die Angst vor Repressalien reicht aus, um auf demokratische Rechte zu verzichten. Es wird immer wieder auch davon berichtet, wie Vier-Augen-Gespräche verlaufen. Danach will niemand mehr was.
Arbeiten um zu leben, gut arbeiten um gut zu leben. So sollte es sein. Die Realität sieht sehr oft sehr anders aus. Sehr viele Menschen leben offensichtlich um zu arbeiten. Es bleibt keine Zeit mehr für Familie, Freunde, Vereine, für Kultur und Spaß und schon gar nicht für das so viel gepriesene Ehrenamt. Die Beschäftigten „funktionieren“ nur noch. Sie funktionieren, bis sie ausgesaugt sind. Und wenn dann die Kräfte nachlassen und früher oder später Krankheiten folgen, wird rausgemobbt, krankheitsbedingt gekündigt (auch mit anerkannter Schwerbehinderung) oder es werden Arbeitsverträge so geändert, dass die Menschen von allein gehen.
Natürlich gibt es auch Betriebe mit Betriebsrat, mit Tarifbindung oder vereinzelte Betriebe mit akzeptablen Arbeitsverträgen, aber auch hier ist zu spüren, wie dramatisch sich die Situation im Handel verändert hat. Existenzangst hinterlässt auch hier Spuren, auch in Vorzeigebetrieben. Viel Negatives hinnehmen, auf seine Rechte verzichten, nicht den Mund aufmachen, nicht auffallen). Dumpinglöhne stellen wir vereinzelt auch hier fest, Ausbeutung von Auszubildenden ist auch hier nicht immer fremd. Eher die Regel ist das Hineinzwingen in Arbeitszeiten (auch bis hin zu Verstößen gegen Schutzgesetze). Gemeinsam mit unseren Betriebsräten müssen wir immer öfter gegen solche Auswüchse von Willkür ankämpfen.
Das ist der Hintergrund vor dem wir eine Bewertung abgeben zu der Frage nach verkaufsoffenen Sonntagen.
Verkaufsoffene Sonntage verstärken alle hier dargestellten Umstände und Missstände.
Es muss, auch gerade vor diesem Hintergrund, die Frage beantwortet werden, welches öffentliche Interesse denn eigentlich eine Sonntagsöffnung rechtfertigt.
Eine irgendwie geartete Versorgungsfrage, kann nur mit „nicht erforderlich“ beantwortet werden. Kein einziger verkaufsoffener Sonntag ist auf dieser Grundlage erforderlich, auch nicht bezogen auf die Besucher eines Festes. Ein Fest versorgt seine Besucher selbst.
Auch die verschiedenen Feste können dafür kein Grund sein. Wie das Fest auch heißt, ein öffentliches Interesse an einer Sonntagsöffnung … ? Die Beschäftigten im Handel haben weder eine Unterhaltungsfunktion, noch dürfen sie ausgeschlossen werden von der Möglichkeit an diesen Festen selbst teilzunehmen. Alle diese Feste sind wunderschöne Veranstaltungen und sehens- und besuchenswert.
Das berechtigte Bedürfnis der Bevölkerung (und dazu gehören doch wohl auch die Beschäftigten des Handels) ein schönes Fest zu besuchen und zu erleben, muss und wird von dem jeweiligen Fest selbst befriedigt werden.
Wir sehen uns durchaus im Einklang mit einigen Mitgliedern des Rates, die schon lange mit uns gemeinsam bemerken, dass Sonntagsöffnungen keinen Sinn machen. Auch Einzelhändler haben dies, wenn auch nicht laut und öffentlich, kund getan. Bei der Anhörung zur LÖG-Evaluation, vor wenigen Tagen im Landtag, war sogar ein Arbeitgebervertreter nicht allein, der Betriebsaufgaben und Insolvenzen auf zusätzliche Ladenöffnungen zurückführte.
Zusätzliche Ladenöffnungen, so auch Sonntagsöffnungen, nutzen nur den ganz Großen. Die suchen zu heutigen Zeiten, wo der Markt aufgeteilt ist, wo Flächenexpansion an seine Grenzen gelangt, die Nischen in die sie hinein expandieren können. Diese Nieschen entstehen, wenn immer mehr Klein- und Mittelbetriebe aufgeben müssen.
Zusätzliche Öffnungszeiten erhöhen den Konkurrenzdruck, verändern die Kosten-, Nutzenrechnung. Der Euro, der heute ausgegeben wird, kann morgen nicht noch einmal ausgegeben werden. Und wer sich am Sonntag mit einer Ware versorgt hat, tut dies nicht am nächsten Tag noch einmal.
Die großen Unternehmen und Konzerne haben andere Kalkulationen und halten bei zusätzlicher Ladenöffnung (Sonntagsöffnung) und damit einhergehender geringerer Wirtschaftlichkeit länger durch.
Diese Konkurrenz der Großen gegen die Kleinen gilt auch für ganze Städte. So wie kleine und mittlere Händler sagen, man wolle ja eigentlich nicht, aber aus Gründen der Konkurrenz bliebe einem ja nichts anderes übrig, so machen auch ganze Städte den Sonntagsöffnungsreigen mit, ohne oder obwohl klar ist, dass tendenziell der Größere gewinnt. Die Zentralität des Bochumer Einzelhandels in Bezug auf Herne wird im Laufe der Zeit immer mehr zu Lasten von Herne gehen. Das gilt auch Richtung Süden. Aber was ist mit Bochum Richtung Osten oder Westen. Da ist Essen und Dortmund wohl eher der Mühlstein und Bochum das Korn. Aber man muss ja mitmachen. Wenn nicht, machen ja die anderen ein Zusatzgeschäft. Niemand betrachtet die Tendenz. Die Augen verschließen, ändert aber nichts an den Realitäten. Gerade im Ballungsraum Ruhrgebiet wird es Zeit diese Konkurrenz zu beenden. Besuchen wir uns gegenseitig. Feiern wir große Feste. Aber bitte nicht zu Lasten von Minderheiten wie kleine und mittlere Kommunen, kleine und mittlere Betriebe und nicht zuletzt … nicht zu Lasten der Beschäftigten im Handel.
Es muss auch mal wieder daran erinnert werden, dass der absolut größte Teil der Menschen in den Einzelhandelsbetrieben Frauen sind. Alles oben Beschriebene, alle Angst, alle Ungerechtigkeit und alle Notwendigkeit eine Veränderung herbei zu führen, bezieht sich besonders auf diesen Teil unserer Gesellschaft. Familie als soziale Einheit und Gesamtaufgabe, Erziehung im Besonderen, Buchhaltung, Gesundheitsdienst und nicht zuletzt die Tätigkeiten einer Reinigungskraft, einer Köchin, einer „Taxifahrerin“ … usw., ach ja, und dann noch der Job im Einzelhandel. Da fehlt auch noch die praktizierte Partnerschaft. Für viele unserer Kolleginnen ist der Sonntag der einzige „freie“ (natürlich nur auf den Job bezogen) Tag in der Woche. Da darf im Jahr nicht einer fehlen.
Diese freien Sonntage dürfen nicht wirtschaftlichen Interessen oder dem Wunsch nach unbeschwertem Vergnügen der Bevölkerung geopfert werden.
Der Rat unserer Stadt sollte auch dieses Jahr wieder daran denken, dass wenige Wochen später, nämlich am 08. März, zum internationalen Frauentag, das eine oder andere Ratsmitglied wichtige Dinge sagt und schreibt. Für den Ratsbeschluss erhoffen wir Konsequenzen im Sinne unserer Darstellung, erhoffen wir eine authentische Entscheidung, denn die Worte und Sätze zum 08.März werden gut und richtig sein.

Wir verbleiben mit freundlichem Gruß

Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft
Bezirk Bochum-Herne

Helmut Süllwold
Gewerkschaftssekretär
Bezirksfachbereich Handel


Dienstag 24.01.12, 07:34 Uhr

Solidarität mit StahlarbeiterInnen

Die Soziale Liste Bochum ist empört über die Pläne des ThyssenKrupp Konzerns, die Nirostawerke an ein finnisches Konkurrenzunternehmen zu verkaufen und schreibt: »Die Betriebe in Bochum, Krefeld und Benrath sollen möglicherweise sogar geschlossen werden. Die Soziale Liste erklärt sich mit den um ihre Arbeitsplätze kämpfenden Stahlarbeiter solidarisch. „Erneut zeigt sich, dass Managementfehler, u. a. Milliarden Fehlinvestitionen in Brasilien und den USA, auf dem Rücken der Werktätigen ausgetragen wird“, erklärt Günter Gleising, Ratssprecher der Sozialen Liste. Die spontanen Arbeitsniederlegungen, wie in Krefeld, sind vor diesem Hintergrund nicht nur gerechtfertigt sondern notwendig.«


Die Dummheiten nennen sie Konsolidierungsvorschläge - Teil 36
Montag 23.01.12, 21:27 Uhr

Die Weissagungen zur BOGESTRA 1

Im Katalog der Dummheiten von Stadt und Regierungspräsidium wird z. B. für die BOGESTRA vorgeschlagen: »Zum Jahresende 2012 läuft die Regelung zum Kreisabschlag (Erbringung von Verkehrsleistungen für angrenzende Kreise / Gemeinden) aus und muss neu verabschiedet werden. Bisher belastet diese Regelung die Stadt Bochum jährlich mit rd. 1 Mio. €. Es wird davon ausgegangen, dass diese Belastung aufgrund einer Neuregelung zukünftig entfällt.« Hierüber sollen die BürgerInnen abstimmen, ob sie dafür oder dagegen sind.  Dies ist aber keine Entscheidung des Rates. Real sieht es natürlich völlig anders aus: Energie- und Personalkosten werden in den nächsten zehn Jahren steigen. Ob die Einnahmen der Stadt vergleichbar wachsen werden, weiß heute niemand. Der Vorschlag suggeriert – wie viele andere angebliche Maßnahmen – eine Steuerungsfähigkeit der Kommune, die in keiner Form vorhanden ist. Eine aktuelle Entscheidung des Rates der Stadt Bochum über das Defizit der BOGESTRA im Jahr 2012 hat die Relevanz eines Beschlusses der Oberbürgermeisterin, dass in China kein Sack Reis mehr umfallen soll. Die Onlineabstimmung über die eine Million Euro.


Montag 23.01.12, 15:40 Uhr

A Letter to the Future

Am morgigen Dienstag, den 23.1., läuft um 19.30 Uhr im endstation.kino im Bahnhof Langendreer der Film: A Letter to the Future
In der Ankündigung heißt es: »Das Porträt der aus 4 Generationen bestehenden Familie Torres, die die kubanische Revolution in den letzten 50 Jahren erlebt hat. Was ist aus den Anliegen, Träumen und Hoffnungen geworden? Was bringt die Zukunft? Über 7 Jahre begleitet der Regisseur die Familie, erlebt sie bei Herausforderungen des täglichen Lebens, wenn es z.B. Probleme bei Strom- und Wasserversorgung gibt, oder fängt den Schmerz ein, wenn der Sohn in die USA geht.«


Montag 23.01.12, 15:00 Uhr
DGB zu Verkaufsplänen der Nirosta-Sparte von Thyssen-Krupp

Belegschaft zahlt für Vorstands-Flop?

Der DGB ruft zur Solidarität mit den Beschäftigten der Nirosta-Sparte von Thyssen-Krupp auf. Heute sind Pläne des Thyssen-Krupp-Konzerns bekannt geworden, seine Edelstahlsparte an den finnischen Konkurrenten Outokumpu zu verkaufen. Der DGB: »Der neue Eigentümer müsse sichere Standorte und Arbeitsplätze garantieren. Kündigungen müssen ausgeschlossen und Investitionen gesichert sein.  „Wenn Standorte an den bisherigen Konkurrenten Outokumpu verkauft werden, erwartet die Belegschaft ein überzeugendes Zukunftskonzept. Sollten sich die Pläne konkretisieren und es zu Protesten kommen,  kann die Belegschaft und die IG Metall auf unsere Unterstützung zählen “, so DGB Regionsvorsitzender Michael Hermund. Zu den Hintergründen vermutet Hermund: „Sollen jetzt die Beschäftigten die Zeche für Fehlkalkulationen des Vorstandes des Thyssen-Krupp Konzerns in Brasilien zahlen?  Beim Bau eines neuen Werkes sind dort Millionen versenkt worden. Soll die bisher profitable Nirosta Sparte verkauft werden, um damit den Flop des Vorstandes auszugleichen?“


Montag 23.01.12, 14:52 Uhr
Ver.di Betriebs- und Personalräte kritisieren Kürzungspaket

Gigantisches Personalabbaukonzept

Als Reaktion auf die Spar- und Kürzungsvorschläge, die im Rahmen der Beratungskooperation zwischen Stadt und Bezirksregierung entwickelt und nun öffentlich gemacht sind, haben sich die in ver.di organisierten Betriebs- und Personalräte der Bochumer Stadtverwaltung sowie der städtischen Töchter BoGeStra, EGR, Sparkasse Bochum, Stadtwerke Bochum, USB und VBW zu einem „Runden Tisch“ zusammengeschlossen und folgende umfangreiche Stellungnahme veröffentlicht:
»Die Beratungskooperation hat mehr als 160 Konsolidierungsvorschläge mit einem Volumen von rd. 65 Mio. Euro aufgezeigt. Die ver.di Betriebs- und Personalräte lehnen das Kürzungspaket ab, weil es sich als gigantisches Personalabbaukonzept entlarvt. Die eigentlichen Ursachen der kommunalen Finanzmisere, die strukturelle Unterfinanzierung der Städte durch Land und Bund, werden  in keinster Weise beseitigt, sondern bestehen unverändert weiter fort. mehr…


Montag 23.01.12, 14:40 Uhr
Demo in Bochum Langendreer:

Gedenken der Opfer des Holocaust

Eine Gruppe von jungen AntifaschistInnenruft am Freitag, den 27. Januar um 17:00 Uhr zu einer Demonstration in Bochum Langendreer auf. Auftakt ist am Langendreerer Amtshaus, Carl-von-Ossietzky-Platz. Im Aufruf heißt es: »Am 27. Januar 1945 wurde das KZ Auschwitz-Birkenau von der roten Armee befreit. 1,1 Millionen Menschen – davon eine Million Juden – wurden in Birkenau ermordet. Hiermit rufen wir – unabhängige Bochumer Antifaschist*innen – zu einer Demonstration in Bochum Langendreer am 27. Januar, dem Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust, auf. In erster Linie möchten wir an die Millionen Menschen erinnern, die von den Nationalsozialisten ermordet wurden. mehr…


Montag 23.01.12, 14:29 Uhr
BSV startet mit Workshop-Reihe ins neue Jahr:

Wer sind eigentlich diese Nazis?!

Die BezirksschülerInnenvertretung Bochum (BSV Bochum) schreibt: »„SchülerInnen machen Schule“ heißt das neue Workshop-Programm der BSV Bochum. Dabei finden einmal im Monat an verschiedenen Schulen in Bochum Fortbildungen zu unterschiedlichsten Themen statt. Am 27.01.2012 startet die Reihe mit der Veranstaltung „Wer sind eigentlich diese Nazis?!“ am Lessing-Gymnasium Bochum um 07:45 Uhr. „Mit Hilfe dieser Workshop-Reihe versuchen wir, SchülerInnen über Themen zu informieren, die sie selbst interessieren und sich von den strengen Richtlinien des Schulcurriculums abheben. Außerdem wollen wir miteinander und voneinander, ohne jeglichen Leistungsdruck, lernen und gemeinsam diskutieren“, so Laura Müller (Vorstandsmitglied der BSV). „Aufgrund der aktuellen Neonazi-Aktivitäten in Deutschland, speziell in Bochum-Langendreer, haben wir uns entschieden, uns im ersten Workshop mit diesem Thema auseinander zu setzen. Zusammen arbeiten wir heraus, wie man am besten gegen Nazis, Diskriminierung und Rassismus in Schule und Gesellschaft vorgeht“, ergänzt Jonathan Röder (ebenfalls Vorstandsmitglied der BSV).« Näheres.


Die Grausamkeiten nennen sie Konsolidierungsvorschläge - Teil 35
Sonntag 22.01.12, 21:56 Uhr

Populistischer Personalabbau

Im Katalog der Grausamkeiten von Stadt und Regierungspräsidium wird z. B. vorgeschlagen: »Sukzessive Aufgabe des Schreibdienstes und reiner Vorzimmerdienste durch Ausnutzung der altersbedingten Fluktuation in der Berufsgruppe Schreibdienst. »Hierdurch soll der Haushalt um 1.300.000 Euro entlastet werden. Bei diesem Vorschlag handelt es sich um üblen Populismus. Die MitarbeiterInnen, die diese Stellen inne haben, arbeiten schon lange nicht mehr als Schreibdienst oder „reine Vorzimmerdienste“. Der Verwaltungsvorstand hat es nicht geschafft, das Beschäftigungsprofil neu zu definieren. Hier arbeiten Menschen, die im 21. Jahrhundert angekommen sind und Aufgaben der modernen Kommunikation bewerkstelligen. Der Wegfall solcher Stellen wird in vielen Fällen dazu führen, dass zuständige Menschen in der Verwaltung nicht erreichbar sind und ein weiteres Stück Daseinsvorsorge abgebaut wird. Wer gegen den Vorschlag ist, kann hier anklicken.

Sonntag 22.01.12, 12:45 Uhr

Sondersitzung zum Konzerthaus 1

Die soziale Liste schreibt: »Trotz anhaltender Kritik will die Stadt Bochum an dem Bau des Konzerthauses festhalten. Die Pläne werden aus der Spardiskussion herausgehalten und Oberbürgermeisterin Ottilie Scholz verteidigte die Pläne erneut in einem Interview der WDR-Lokalzeit Ruhr. Trotz der vielen geplanten Einsparmaßnahmen u. a. auch im kulturellen und sozialen Bereich sollen die Pläne für das Prestigeobjekt Konzerthaus jetzt weiter konkretisiert werden. So wird jetzt für den 22. Februar eine Zusammenkunft der Ausschüsse für Kultur und Sport sowie Wirtschaft, Infrastruktur, und Stadtentwicklung einberufen. Die „anlassbezogene gemeinsame Sondersitzung“ soll ausschließlich zum Thema „Musikzentrum“ stattfinden. mehr…