Mittwoch 19.12.12, 18:47 Uhr
Studierendenparlamentswahl an der Ruhr Uni

Linke Liste tritt nicht mehr an


Unter der Überschrift „Wahlen ändern nichts …“ teilt die Linke Liste an der Ruhr-Uni auf ihrer Webseite mit: »Nach 14 Jahren im Studierendenparlament, viele Jahre davon im Allgemeinen Studierendenausschuss (AStA), wird es für uns Zeit neue Wege zu gehen: Wir haben uns entschieden, zur Wahl zum Studierendenparlament 2013 nicht anzutreten. Dies hat verschiedene Gründe. Wir wollen die zwei wichtigsten nennen. Die Hochschulpolitik hat immer einen großen zeitlichen Teil unseres politischen Lebens in Anspruch genommen. Doch leider wurde diese Zeit immer weniger von politischem Handeln, sondern von Bürokratie und parlamentarischen Verfahrenstricks bestimmt. Wer Spaß an so etwas findet, kann in eine Partei gehen, unser Ding war das noch nie.
Die Schwerpunkte unseres Handelns lagen hingegen schon immer im Mitwirken in sozialen Bewegungen, in der Unterstützung antifaschistischen Engagements, internationaler Solidarität oder der kritischen Weiterbildung durch Seminare oder Vorträge.
Der zweite Grund ist, dass wir keine Lust haben, zu einer Wahl anzutreten, uns wieder einen ätzenden Wahlkampf zu liefern, wenn am Ende trotz einer deutlichen linken Mehrheit wieder einmal kein linker AStA gewählt wird. Die einen (Internationale Liste) begingen Anfang 2012 den Wahlbetrug zum ersten Mal, spalteten sich von der GHG ab und warfen alle Zusagen über den Haufen. Die anderen (Jusos) begehen seit Jahren Wahlbetrug, denn sie nennen sich links und werden vermutlich auch wegen des linken Labels gewählt, obwohl sie so rechts sind, dass selbst die Mitglieder des Juso-Stadtverbandes nicht bei ihnen kandidieren wollen. Aus einem politischen Umfeld, wo ungestraft derart viel gelogen werden kann, ziehen wir uns zurück und hoffen, dass diese ExpertInnen nicht noch mehr Schaden für die Verfassten Studierendenschaften anrichten, sondern dass sich Menschen finden, die dem Unfug ein „Nein“ entgegensetzen. Wir engagieren uns für studentische Interessen in Zukunft lieber direkt dort, wo diese sich artikulieren: Sei es in den Gremien der akademischen Selbstverwaltung, den autonomen Referaten oder in zahlreichen Initiativen.
Wir widmen uns im kommenden Jahr also lieber linker Politik ohne polit-taktische Scheiße, mit mehr Freude für uns, mit weniger bürokratischem Hickhack.
Also: Wir sehen uns – auf den Barrikaden, in den Lesekreisen oder am Tresen!
Linke Liste im Dezember 2012«