Donnerstag 13.12.12, 13:17 Uhr

Zutiefst zynisch 1


Die Bochumer Linkspartei schreibt: »Mit der Absage der 50-Jahresfeier bei Opel Bochum hat die Unternehmensleitung gezeigt, wie wenig sie ihren Beschäftigten wertschätzt. David Staercke, Sprecher Der Linken in Bochum, erklärt, mit diesem Schritt wollen die Unternehmenschefs jeden Stolz der Belegschaft auf ihr Werk nehmen. So gehe man mit Menschen nicht um. „Es ist zutiefst zynisch, wie die Chefetage bei Opel mit den Beschäftigten umspringt. In der laufenden Sanierung haben sie tiefe Einschnitte hinnehmen müssen. Durch persönlichen Verzicht haben sie alles getan, Opel wieder auf die Räder zu bringen. Thomas Sedran hat ihnen vergangenen Montag innerhalb von 12 Minuten angekündigt, dass ihnen ihre Existenzgrundlage genommen werden soll. Jetzt dürfen sie nicht einmal den Geburtstag ihres Werks, auf das sie stolz sind, feiern. Das ist unmenschlich und gewissenlos “, so der Linken-Sprecher.«


Ein Gedanke zu “Zutiefst zynisch

  • Dagmar Wolf

    »Mit der Absage der 50-Jahresfeier bei Opel Bochum hat die Unternehmensleitung gezeigt, wie wenig sie ihre Beschäftigten wertschätzt.“ ???
    Na, das hat sie doch wohl schon lange, lange vorher getan!

    „Mit diesem Schritt wollen die Unternehmenschefs jeden Stolz der Belegschaft auf ihr Werk nehmen.“
    Glaub ich nicht! Gerade dieser Dreck – Stolz auf das Unternehmen, Opel-Familie usw. – ist doch total geil für die Unternehmer. „Ihre“ Beschäftigten entwickeln ein ‚Wir-Gefühl’, verinnerlichen ihre ‚Verantwortung’ für ‚ihre Autos’ (‚ihren Stahl’, ‚ihre deutsche Kohle’ – usw., alles austauschbar) und halten so das Maul, geben sich zufrieden oder legen gar noch ne Schüppe drauf.

    „Durch persönlichen Verzicht haben sie alles getan, Opel wieder auf die Räder zu bringen.“ Genau! Das ist ein Fehler, denn Verzicht von ArbeiterInnen und Angestellten führte noch nie zu Arbeitsplatzsicherheit sondern eher schon zu Sektkorkengeknalle auf der Chefetage.

    Nach der Ankündigung von Thomas Sedran, dass für die Bochumer nun Schluss sein soll mit Opel, dürfen sie nicht einmal den Geburtstag ihres Werks, auf das sie stolz sind, feiern.
    Ja, wäre es denn weniger unmenschlich und gewissenlos gewesen, wenn die Chefetage noch mal `n Würstchenstand und Bier rausgetan hätte? Hätte denn wirklich irgendjemand mit denen und ihren blöden Reden feiern wollen?

    Sicher ist es schade, dass man den Chefs nicht in ihre billigen ‚Geburtstagsgaben’ spucken kann – aber da kann man sich vielleicht auch was anderes überlegen.

    Klar weiß ich auch, dass mit flotten Sprüchen und altem Wissen über Ignoranz und Fehlen von unternehmerischer Moral den Leuten in konkreten Konfliktsituationen nicht geholfen ist; oft haben wir über die Nöte der Beschäftigten in transnationalen Betrieben mit kritischen BetriebsrätInnen im Bahnhof Langendreer diskutiert. Doch jetzt diese dusselige Geburtstagsfeier zu thematisieren und über Stolz, Wertschätzung und Verzicht zu lamentieren, das ist doch nun wirklich Quark!

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