Donnerstag 13.12.12, 08:25 Uhr
Der Bochumer Opel-Betriebsrat zur Absage des Festes am Samstag:

Jetzt erst recht!


Der Bochumer Betriebsrat kritisiert die Absage der für den 15. Dezember 2012 geplanten Jubiläumsveranstaltung ‚150 Jahre Opel‘ und ’50 Jahre Opel-Werk Bochum‘ und schreibt in einem Flugblatt: »Nach den Erklärungen des Opel-Vorstandes zur Schließung von Werk II ab 2013 und Auslauf der Fahrzeugproduktion 2016 war vielen Beschäftigten und Ihren Familien nicht zum Feiern zumute. Dennoch war sich die Opel-Belegschaft einig, an diesem Tag erst recht zu zeigen, wie wichtig das Bochumer Werk für die Region ist.
Es sollte ein Fest der Opelaner für die Menschen der Region mit einem großem Programm für Familien und Kindern werden. Zahlreiche Vereine, Verbände, Standortunternehmen, Künstler und viele private Initiativen aus der Region hatten ihre Unterstützung zugesagt und wollten zum Erfolg der Veranstaltung beitragen. Wir danken allen Menschen und Initiativen, die teilweise mit großem finanziellen und persönlichen Einsatz ihren Beitrag leisten wollten oder bereits in Vorleistung gegangen sind. Als einziges Werk in Europa sollte im Bochumer Werk die Produktion von Fahrzeugen gezeigt werden. Viele Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft, Kirchen und mehr hatten ihre Teilnahme bestätigt. Viele tausende Besucher wurden erwartet. Die Enttäuschung über das Verhalten von Opel ist groß.
Nachdem die Konzernleitung bereits zweimal die Feiern gestoppt hatte, zuletzt am 27. Oktober 2012, hat der Opel-Vorstand und die Rüsselsheimer Unternehmenskommunikation diesmal die Veranstaltung wegen angeblicher Sicherheitsbedenken abgesagt.
Natürlich hätten tausende Besucher an diesem Tag auch ihre Solidarität mit dem Bochumer Opel-Werk und den Beschäftigten gezeigt. Davor hatte die Unternehmensleitung Angst. Aber das wäre niemals ein Grund für eine Absage gewesen und hätte auch für die Stadt Bochum kein Sicherheitsproblem bedeutet.
Als Vorwand für die Absage benutzen die Verantwortlichen von Opel die Aufrufe von Splittergruppen, die angeblich an diesem Tag mit massiven Störungen und Provokationen die Besucher, darunter viele Familien und Kinder, hätten gefährden können.
Jetzt erst recht! Das Bochumer Werk muss bleiben. Gemeinsam mit den Menschen der Region, Gewerkschaften, Künstlern, Initiativen und vielen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens werden wir jetzt eigenständig ein große Veranstaltung organisieren. Diese Veranstaltung werden wir uns von Opel nicht verbieten lassen. Über den Tag der Veranstaltung Anfang 2013 werden wir rechtzeitig informieren.
Jeder ist herzlich eingeladen, seinen solidarischen Beitrag zu leisten. Wir brauchen einen langen Atem. Opel-Bochum muss bleiben!
Mit solidarischen Grüßen
Rainer Einenkel
Betriebsratsvorsitzender Werke Bochum
Murat Yaman
stellv. Betriebsratsvorsitzender«