Sonntag 04.11.12, 15:56 Uhr
Initiative für das Bürgerbegehren „Musikzentrum“:

Platanen erste Opfer des ‚Musikzentrums‘


„Natürlich sind wir enttäuscht vom Beschluss des Gerichts“, so Gregor Sommer Initiative für das Bürgerbegehren „Musikzentrum“. „Wir haben aber alles in unserer Macht stehende getan, um eine einstweilige Verfügung gegen die Fällung zu erwirken Die Platanen werden aber leider die ersten Opfer des Musikzentrums sein. Wenn die Kosten bei dem Vorhaben explodieren, werden andere städtische Projekte und Einrichtungen nicht mehr finanzierbar sein und wegen des Musikzentrums aufgegeben werden müssen.“  Weiter heißt es in einer Pressemitteilung der Initiative: »Durch die Fällung der Bäume werden gemäß Berechnung des Landschaftsbeirates bereits 637.000 Euro in Form des Wertes der Bäume vernichtet.
„Die Stadt hat durch ihre Beschlusskonstruktion im Rat alles dafür getan, dass es keinen Bürgerentscheid zum „Musikzentrum“ gibt. Leider sind wir bei Gericht mit unserem Versuch, den Bürgern gegen alle Widerstände von Politik und Verwaltung trotzdem die Möglichkeit zu geben über das Vorhaben zu entscheiden bisher nicht durchgekommen“, so Christoph Nitsch.
Das „Musikzentrum“ soll weiter gegen den Willen zumindest vieler, vermutlich der Mehrheit derBürger errichtet werden. Das Bürgerbegehren konnte aber bereits bereits mehr als deutlich machen, dass die Stadt Bau und Unterhalt des Konzerthauses sich das Konzerthaus weder leisten kann, noch dass Bochum es braucht, noch dass viele Bürger es wollen.
Das Projekt hat die Lokalpolitik entlarvt:
Die Grünen reden zwar viel von Bürgerbeteiligung und Umweltschutz. Wenn die SPD aber anderes verlangt, tun sie doch nur das, was der große Koalitionspartner will. Eine Opposition ist in Bochum nicht wahrnehmbar. Die CDU steht bereitwillig immer dann als Erfüllungsgehilfe zur Verfügung, wenn die Grünen dann doch mal nicht so spuren, wie das die SPD will. Die Bürger werden von der SPD längst nur noch als Störenfried bei Mauschelei, Filz und Klüngel wahrgenommen.
Die Art und Weise, wie die Oberbürgermeisterin die Platanenfällung durchzieht, zeigt leider, dass Sie wohl jeden Kontakt zur Bürgerschaft verloren hat.
„Das Projekt „Musikzentrum“ schadet der Politik in Bochum weiter schwer“, so Wolfgang Hoinko, „die Kluft zwischen Bürgern und Politik wird immer größer. Das Vorhaben zeigt, dass die Politik sich um die Meinung der Bürger nicht mehr schert. Die Bürger quittieren das mit entsprechendem Desinteresse.“
Die Stadt versucht auf der einen Seite verzweifelt mit dem „Musikzentrum“ ihr Image aufzupolieren, Filz und Klüngel bei den etablierten Parteien, wie im Stadwerke-Steinbrück-Skandal, schädigen das Ansehen der Stadt aber derart, dass auch das „Musikzentrum“ nicht helfen wird. Die Bevölkerung zieht weg, die Stadt stirbt aus.
„Die Abwärtsspirale, in der Bochum sich befindet, kann das „Musikzentrum“ nicht stoppen, im Gegenteil das Vorhaben wird sie beschleunigen, so Hoinko weiter, „Wir werden uns natürlich mit aller Kraft weiter dafür einsetzen, dass sich in Bochum endlich was zum Besseren wendet.“«