Freitag 20.07.12, 10:36 Uhr
Sevim Dagdelen:

NPD in Bochum: Aufruf zum Gegenprotest


„Bochumerinnen und Bochumerinnen sind aufgerufen kreativ ein unüberhörbares Signal gegen die menschenverachtenden Ideologien der Nazis zu setzen und ihnen ihre Tour zu vermasseln – in Bochum und anderswo. Nazis sollten nicht ungestört ihre rassistische, antisemitische und völkisch-nationalistische Hetze öffentlich verbreiten können“, erklärt Sevim Dagdelen, Bundestagsabgeordnete der Partei Die Linke aus Bochum und migrationspolitische Sprecherin der Linkfraktion im Bundestag anlässlich der für den morgigen Samstag, 16 Uhr auf dem Husemannplatz geplanten Kundgebung mit Info-Stand der NPD und dem Gegenprotest bspw. auf der Kortumstrasse in Bochum. Dagdelen weiter:
„Seit dem 12. Juli sind die Nazis auf ‚Deutschlandfahrt‘ mit einem als ‚Flaggschiff‘ bezeichneten, gut erkennbaren NPD-Werbelaster. Die Nazi-Kundgebung widmet sich der Euro-Krise, um den Unmut der Bevölkerung über die Antikrisenpolitik in völkisch-nationalistische Bahnen zu lenken. Ihnen spielt dabei eine Politik in die Hände, die mit Fiskalpakt und ESM die soziale Ungleichheit zementiert und die soziale Spaltung durch prekäre Arbeitsverhältnisse, Lohn- und Rentenkürzungen, Sozialabbau und Privatisierung befeuert.
Mit einer Politik, die Massenarbeitslosigkeit und Verarmung breiter Bevölkerungsschichten nach sich zieht, wird vielfach der Nährboden für nazistische und rassistische Propaganda bereitet. Die NPD macht sich diese Politik zunutze, indem sie besonders in der jetzigen Krise die Angst und Vorurteile vieler Menschen bedient.
Nicht erst seit der Aufdeckung der NSU-Morde wissen wir, welche Gefahr von faschistischen Ideologien ausgeht. Es wäre fatal, den Nazis den öffentlichen Raum zu überlassen. Denn Nazi-Aktivitäten im Öffentlichen Raum, die ungestört verlaufen, stärken das Selbstbewusstsein der Szene und dienen der Rekrutierung neuer Mitglieder. Insofern ist es Aufgabe aller Demokratinnen und Demokraten in der Gesellschaft, Nazis an ihren Aktivitäten zu behindern und zu zeigen, dass Nazis in unserer Stadt nicht willkommen sind.“