Dienstag 22.05.12, 18:49 Uhr

Bundeswehr-Lobbykreis an der RUB


Das Protestplenum an der Ruhr-Uni berichtet auf seiner Webseite: »Krieg beginnt nicht etwa in Afghanistan, sondern direkt vor unseren Augen: An der Ruhr-Uni hat sich in der vergangenen Woche ein studentischer „Arbeitskreis für Sicherheitspolitik“ gegründet. Dabei handelt sich um den Bochumer Ableger des Bundesverbands Sicherheitspolitik an Hochschulen (BSH), einer Nachfolgeorganisation der Bundesarbeitsgemeinschaft Studierender Reservisten.
Ziel des BSH ist es nach eigenen Angaben „in allen Fragen der Außen-, Sicherheits- und Verteidigungspolitik an Hochschulen und im politischen Raum Öffentlichkeitsarbeit zu betreiben und den sicherheitspolitischen Diskurs im akademischen Umfeld zu fördern“ [1]. Mit anderen Worten: Das Militär soll an den Unis endlich wieder hoffähig gemacht werden. Auch wenn die Bochumer Hochschulgruppe sich selbst keinesfalls als „verlängerter und verdeckter Arm der Bundeswehr an der Ruhr-Universität“ [2] sehen will, muss ebendies getrost angenommen werden. A. Brüstung vom AK Entmilitarisierung des Protestplenums an der RUB kommentiert die Gründung der sicherheitsdiskursinteressierten Hochschulgruppe wie folgt „Faktisch handelt es sich beim BSH-Dachverband um eine Lobbyorganisation der Bundeswehr mit dem Ziel, Akzeptanz für die weltweiten deutschen Kriegseinsätze zu schaffen und die Militarisierung an den Hochschulen voranzutreiben. Auch an der RUB versuchen einige konservative Studierende nun, einen kontinuierlichen Bundeswehr-Lobbykreis zu etablieren – als wäre der alljährliche Besuch des Bundesamts für Wehrtechnik und Beschaffung [3] im Rahmen der ‚Firmenkontaktmesse Bonding‘ [4] und die damit einhergehende Umnutzung der Uni als Rekrutierungsraum für den Kriegsdienst nicht bereits (mehr als) genug.“
Zu seinem ersten, öffentlichen Treffen lädt der Arbeitskreis für Sicherheitspolitik an der RUB am Donnerstag, den 24. Mai, um 18 Uhr im Raum GBCF 04/411 ein. „Es ist unverantwortlich von der Univerwaltung, einer solchen Gruppe Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen. Ziel einer Hochschule sollte Forschung und Lehre zum Wohle der Menschheit sein. Kriege gehören sicher nicht dazu. Sollte die Veranstaltung tatsächlich stattfinden, würde ich mich über eine kreative antimilitaristische Begleitung sehr freuen.“ so A. Brüstung weiter.
Bundeswehr raus aus Schulen, Uni und „Arbeitsagenturen“.
Für die sofortige Abrüstung der RUB![1] http://www.sicherheitspolitik.de/bsh-hauptportal/verband-bsh/satzung.html
[2] http://www.sicherheitspolitik.de/bochum/wir-ueber-uns.html
[3] http://bonding.de/bochum/messe/web/Bundesamt_fur_Wehrtechnik_und_Beschaffung
[4] http://www.protestkomitee.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1025&Itemid=2
Siehe auch:
Hintergrundartikel zur Militarisierung von Hochschule und Gesellschaft: „Der Krieg kommt schneller zurück als du denkst“
http://www.protestkomitee.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1139&Itemid=2