Montag 20.02.12, 16:07 Uhr
Flüchtlingshilfe fordert Unterstützung für die Opposition in Syrien

Kampagne: „adopt a revolution“ 1


Die Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum schreibt: »Die syrische Zivilgesellschaft zeigt aktuell eindrucksvoll, wie man sich gegen Unterdrückung, Ausbeutung, staatlichen Terror und massive Menschenrechtsverletzungen wehrt und verdient aus unserer Sicht jegliche Unterstützung der Weltöffentlichkeit in diesem Prozess. Die Medizinische Flüchtlingshilfe Bochum (MFH) ist eine sozialmedizinische Menschenrechtsorganisation und als Therapiezentrum für traumatisierte Flüchtlinge Mitglied des Internationalen Rehabilitationsrates zur Unterstützung von Folterüberlebenden IRCT. Seit Beginn der Unruhen in Syrien unterstützt die MFH die Kampagne „adopt a revolution“, die im Herbst 2011 angesichts der anhaltenden brutalen Verfolgung des friedlichen Aufstands gegen das Regime von Bashar Al-Assad von syrischen und deutschen AktivistInnen ins Leben gerufen wurde.
Daher fordert die MFH die deutsche Regierung dazu auf, die Demokratiebewegung in Syrien zu unterstützen und ihre Verantwortung gegenüber syrischen Flüchtlingen in Deutschland zu übernehmen.
Darüber hinaus fordern wir:

  1. Syrische AktivistInnen, die schwer verletzt sind, aus dem Libanon, Jordanien oder der Türkei zu evakuieren und sie in Deutschland zu behandeln.
  2. Dass die deutschen Botschaften in der Region AktivistInnen ein Visum ausstellen, wenn sie auf Grund von Verfolgung Syrien verlassen müssen.
  3. Einen sofortigen Abschiebestopp nach Syrien und die einseitige Aufkündigung des Rücknahmeabkommens mit dem syrischen Regime durch die Bundesregierung.

Ein Gedanke zu “Kampagne: „adopt a revolution“

  • Norbert Hermann

    Oftmals hat die Bevölkerung gute Gründe, gegen ihre Herrschenden vorzugehen.

    Nicht immer erfolgreich, und nicht immer freuen sie sich über das, was hinterher kommt.

    Interessante Aspekte liefert Todenhöfer in einem Interview der WAZ vom 10.02.2012:

    Todenhöfer ist wohl kaum verdächtig, die Interessen Russlands, Chinas, und von in Iran, Syrien usw. herrschenden Strukturen zu vertreten.

    http://www.derwesten.de/politik/verhandelt-mit-assad-experte-warnt-vor-syrien-krieg-id6333611.html

    Demnach habe der Westen kein Interesse an einer demokratische Entwicklung in Syrien, unterstütze aber die Aufständischen. Warum?

    „Die USA wollen ihren Einfluss im Nahen Osten ausbauen. Wer das nicht sieht, ist blind“.

    Vor allem die Minderheiten im Lande, die 25 % der Bevölkerung ausmachen, fürchten eine Veränderung.

    So einfach nur den Aufstand unterstützen ohne seine Facetten zu sehen und zu fürchten hört sich nur gut an. Nur 50 Prozent der Bevölkerung stehe zu den Aufständischen.

    Die Forderung nach einer Aufnahme von Flüchtlingen und einen Stopp aller Abschiebungen, besser noch: die Gewährung eine unbeschränkten Aufenthaltsrechts in Deutschland, kann ich nur unterstützen.

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