Mittwoch 01.02.12, 18:53 Uhr

Allianz für den freien Sonntag 1


Kirchen und Gewerkschaften haben in Bochum die „Allianz für den freien Sonntag“ gegründet. Hintergrund ist die ausufernde Sonntagsöffnung von Geschäften. In diesem Jahr plant der Einzelhandelsverband an 13 Sonntagen in 17 Stadtteilen die Läden offen zu halten. Am morgigen Donnerstag soll der Stadtrat entscheiden. Die Initiatoren der Allianz appellieren an die Ratsmitglieder diesen Ausnahmen nicht zuzustimmen. Schlechtere Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten, weitere Wettbewerbsverzerrungen des Handels wären die Folge. Immer stärker verbreitet sich jedoch inzwischen die Neigung, die wirtschaftlichen Interessen und die ökonomische Betrachtungsweise absolut zu setzen und ihnen alle Dimensionen des menschlichen und gesellschaftlichen Lebens unterzuordnen. „Die Sonntagsöffnung ist laut Gesetz nur bei einem öffentlichen Interesse möglich. Welches öffentliche Interesse soll befriedigt werden, wenn auf einem Familienfest, zur Frühjahrskirmes, Palmsonntag oder am Muttertag Socken, Butter oder Klopapier gekauft werden kann “, fragt DGB Regionsvorsitzender Michael Hermund. Die Gründungsurkunde der Allianz.


Ein Gedanke zu “Allianz für den freien Sonntag

  • Scön und Gut

    Schön und gut, die Erklärung der sog. Sonntagsallianz. Nur, historisch gesehen, liegen die Unterzeichner etwas daneben; der Sonntag als historische Errungenschaft zu deuten ist schon merkwürdig.
    Noch bis ins 18. Jahrhundert haben die Kirchenfürsten, Bischöfe und Pastore dafür gesorgt, dass die Knechte und Mägde gemeinsam mit den reichen Bauern und Herrschaften in die Kirche zu gehen haben. Dort bekamen sie die frohe Botschaft, dass alle Herrschaft auf Erden von Gott gegeben ist und wer sich dagegen auflehnt in der Hölle schmoren wird. Und die Herren Pastöre haben gemeinsam mit den Herren darauf geachtet, dass die Niegriglöhner bei diesen Sätzen auch schön mit gebetet haben.
    Aus diesen Gründen sollten unsere Gewerkschaftsführer, die solche Briefe unterschreiben, nochmal ein Geschichtsbuch zur Hand nehmen.

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