Freitag 06.01.12, 21:26 Uhr

„Lobby“ gegenüber dem Chef


Nach Angaben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) stieg die Zahl der jungen GewerkschafterInnen im vergangenen Jahr um ein Viertel. Von den mehr als 3.060 Mitgliedern der NGG seien damit gut 9 Prozent 27 Jahre oder jünger. In einer Pressemitteilung heißt es: »Insgesamt konnte die NGG Ruhr im vergangenen Jahr bei den erwerbstätigen Mitgliedern gut 4 Prozent zulegen – von der Köchin bis zum Metzger, von der Hotelfachkraft bis zum Bäcker-Azubi. Die Gewerkschaft betreut 15 Branchen – von der Süßwaren- bis zur Schlachtindustrie.

Jede 3. Neuaufnahme machen wir mittlerweile bei der Jugend“, sagt Yvonne Sachtje. Die Geschäftsführerin der NGG Ruhr legt den Fokus gezielt auch auf die Interessen der Auszubildenden und Berufsstarter im Ruhrgebiet: „Bei Tarifabschlüssen drängen wir verstärkt darauf, dass Azubis mehr Geld bekommen.“ So seien im vergangenen Jahr die Ausbildungsvergütungen im Hotel- und Gaststättengewerbe sowie in der Obst und Gemüse verarbeitenden Industrie besonders stark angehoben worden. Darüber hinaus mache sich die NGG für eine gute Ausbildung und im Anschluss daran für bessere Übernahmechancen stark. Ebenso setze sich die Gewerkschaft für die Schaffung von mehr unbefristeten Arbeitsplätzen ein. Auch davon profitierten insbesondere Jüngere.

Mit Veranstaltungen in Berufsschulen geht die NGG gezielt auf den Nachwuchs zu – die NGG spricht von einer Art „Azubi-Grundkurs mit Aha-Effekt“. Denn viele Azubis würden ihre Rechte kaum kennen. „Azubis sind nicht dazu da, monotone Aufgaben als billige Arbeitskräfte zu erledigen. Sie sollen möglichst viele unterschiedliche Facetten ihres Berufes kennenlernen. Aber dabei gibt es Regeln – etwa für Nachtschichten, Sondervergütungen, Urlaub und Urlaubsgeld“, so Sachtje. Die NGG habe die Interessen der Jungen genauso fest im Blick wie die Probleme älterer Beschäftigter. Ein großer Vorteil der NGG sei nach wie vor die kostenlose Rechtsberatung. „Jede Frage rund um den Job qualifiziert beantwortet zu bekommen und auf konkrete Unterstützung bauen zu können – das ist für die meisten Beschäftigten ein entscheidender Grund, in die Gewerkschaft zu gehen“, so Yvonne Sachtje.«