Archiv für den Monat: Dezember 2011


Freitag 02.12.11, 16:55 Uhr
Soziale Liste kritisiert Gerichtsentscheidung:

Justiz verharmlost Naziterror 1

Die Soziale Liste schreibt: »Eine Lehrstunde über die nach wie vor vorherrschende Verharmlosung des Naziterrors durch die Justiz gab es am 02. Dezember im Amtsgericht Bochum. Angeklagt waren drei einschlägig bekannte Personen, die wegen Beleidigung, Bedrohung und des Zeigens des Hitlergrußes angeklagt waren. Zur Verhandlung kam ein Vorfall vom Abend des 1. Mai 2011 in Langendreer, als die Bande zwei junge Leute bedrohte, übelst beleidigte und „Sieg Heil“ und „Heil Hitler“ Rufe skandierte. Bei den Bedrohten, die den Mut und die Zivilcourage hatten vor Gericht auszusagen, handelt es sich um junge Leute die weder politisch noch äußerlich oder sonst wie in Erscheinung getreten sind und in keinerlei Zusammenhang mit den Angeklagten stehen. Ein erschrockener Kommentar am Rande des Prozesses: „Das kann ja jeden treffen.“ mehr…


Freitag 02.12.11, 14:49 Uhr

Gefängnisstrafen auf Bewährung
für Langendreerer Nazis
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Die beiden besonders gewaltbereiten Nazis Daniel E. und Martin P. aus Langendreer sind heute zu vier bzw. drei Monaten Haft auf Bewährung verurteilt worden. Die Bewährungsfrist läuft über drei Jahre. Die Staatsanwältin hatte das gleiche Strafmaß  gefordert. Sie hatte es aber abgelehnt, die Strafe zur Bewährung auszusetzen. Timo E., der jüngere Bruder von Daniel E., wurde zu einer Jugenderziehungsmaßnahme verpflichtet. Die Staatsanwaltschaft hatte die drei angeklagt: »Am 01.05.2011 begegneten die Angeklagten den ihnen bis dahin unbekannten Zeugen auf der Ottilienstraße in Bochum. Ohne ersichtlichen Anlass bezeichnete der Angeklagte D. E. die eine Zeugin als „Niggerfotze und Hure“, drohte den Zeugen, sie kaputt zu schlagen und beleidigte beide als „Scheiß Ausländer, Judenkinder“. Kurze Zeit später begegneten die Zeugen den Angeklagten erneut. Der Angeklagte D. E. schlug ein ca. 40 cm langes Kabelstück, welches an den Enden mit Isolierband verklebt war, wiederholt in seine offene Hand, um seine kurz zuvor ausgesprochene Bedrohung zu untermauern. Die Zeugen entfernten sich schnellen Schrittes, worauf die Angeklagten ihnen folgten und mehrfach die Parolen „Sieg Heil, Heil Hitler“ skandierten.« Opfer der drei Nazis war ein junges Paar, das in seinen Zeugenaussagen die Anklagepunkte bestätigte. Eine Überraschung für die ProzessbeobachterInnen war, dass es sich bei dem Paar weder um MigrantInnen noch um politisch links stehende Personen handelte.  Es bestätigten sich die Berichte von den Treffen der Initiative Langendreer gegen Nazis, dass die Gruppe um Daniel E. so ziemlich alle Leute terrorisiert, die nicht selber Nazis sind. Daniel E. trat vor Gericht im offensiven Nazi-Outlook auf und Richterin Noesselt ordnete an, dass er seine Jacke anziehen und die Nazi-Agitation verdecken musste. mehr…


Donnerstag 01.12.11, 22:00 Uhr
Kundgebung am Samstag, 10. 12., 14.00 Uhr

Flagge zeigen gegen rechten Mordterror

Am Samstag, den 10.12. findet um 14 Uhr auf dem Rathausvorplatz unter dem Motto: „Flagge zeigen“ gegen rechten Mordterror eine Kundgebung statt. In dem Aufruf heißt es: »In den letzten Wochen wurden immer neue ungeheuerliche Einzelheiten über die neofaschistische Terrorgruppe namens „NSU“ und deren Umfeld bekannt. Seit 14 Jahren wurden in der gesamten Bundesrepublik Menschen ermordet, Banken ausgeraubt und Terroranschläge verübt. Neun rassistische Morde an türkei- und griechischstämmigen Geschäftsleuten sowie der Mord an einer Polizistin und weitere Anschläge in Köln und Düsseldorf sollen auf das Konto dieser rechten Terrorgruppe gehen.
Dies ist umso bedenklicher, als der Verfassungsschutz offensichtlich direkte Verbindungen in dieses rechte Spektrum unterhielt. Allerdings ist dies nur die Spitze des Eisberges: Mehr als 150 Menschen wurden seit 1990 Opfer rechter Gewalt. Wir fragen uns, wo in diesen Fällen die Verfassungsschützer waren? mehr…


Donnerstag 01.12.11, 21:53 Uhr

Kontrolle im Web 2.0

Am Samstag, den 3.12. lädt Cafe P.O.T. um 20.00 Uhr im  Sozialen Zentrum zu einem Vortrag über „Internetnutzungs- und -verhaltenskontrolle im Web 2.0“. In der Ankündigung heißt es: »Das Web 2.0 setzt auf Personalisierung. Mit kryptischem Namen und unkenntlichem Foto wird die Kommunikation bei Facebook schwierig. Google verbietet sogar die pseudonyme Nutzung. Aber auch andere Werbetreibende und nicht zuletzt diverse Innenminister_innen wüssten gerne wer, was, wo im Netz macht. Seit einiger Zeit ist es nicht mehr damit getan einen Proxy zwischen zu schalten und sich einen neuen Namen auszudenken um die Anonymität im Internet genießen zu können. mehr…


Donnerstag 01.12.11, 21:34 Uhr

Zu wenig Geld für die Jugendarbeit

Der Bochumer Jugendring hat auf seiner Vollversammlung einen neuen Vorstand gewählt und weitere Mitgliedsverbände auf genommen. In einer Pressemitteilung heißt es: »Mit großer Sorge sehen die Delegierten der Mitgliedsverbände den Ergebnissen aus dem Beratungskonzept der Stadt mit der Bezirksregierung Arnsberg entgegen und befürchten, dass zu Lasten von Kindern und Jugendlichen gekürzt werden soll. Die Etats für die Kinder- und Jugendarbeit in Bochum sind seit vielen Jahren von jeglicher Dynamisierung ausgeschlossen. Dies bedeutet real jedes Jahr eine Kürzung um ca. 5 Prozent der Fördermittel. Die Kinder- und Jugendarbeit ist nicht mehr in der Lage, die fehlende Anpassung der Mittel auszugleichen. Sollte eine Dynamisierung der Mittel auch 2012 ausbleiben, dann können die vielfältigen Bildungsleistungen und Freizeitaktivitäten der Kinder- und Jugendarbeit nicht mehr in gewohntem Umfang durchgeführt werden. Die Entwicklungschancen für Kinder und Jugendliche werden sich verschlechtern und es ist zu befürchten, dass die Stadt Bochum beim nächsten bundesweiten Bildungsvergleich noch ungünstiger abschneidet.« mehr…


Donnerstag 01.12.11, 13:43 Uhr

Vermutlich: Nazis vor Gericht 1

Am morgigen Freitag findet um 9.15 Uhr im Saal C 40 des Bochumer Gerichtsgebäudes ein Prozess gegen „T. E., Bochum, 16 J., D. E., Bochum, 23 J.,  P., Bochum, 29 J.“ statt. Vermutlich handelt es sich dabei um die besonders gewaltbereite Kerngruppe der Nazis in Langendreer. Nach Mitteilung des Gerichtes sind sie aus folgendem Grund angeklagt: »Am 01.05.2011 begegneten die Angeklagten den ihnen bis dahin unbekannten Zeugen auf der Ottilienstraße in Bochum. Ohne ersichtlichen Anlass bezeichnete der Angeklagte D. E. die eine Zeugin als „Niggerfotze und Hure“, drohte den Zeugen, sie kaputt zu schlagen und beleidigte beide als „Scheiß Ausländer, Judenkinder“. Kurze Zeit später begegneten die Zeugen den Angeklagten erneut. Der Angeklagte D. E. schlug ein ca. 40 cm langes Kabelstück, welches an den Enden mit Isolierband verklebt war, wiederholt in seine offene Hand, um seine kurz zuvor ausgesprochene Bedrohung zu untermauern. Die Zeugen entfernten sich schnellen Schrittes, worauf die Angeklagten ihnen folgten und mehrfach die Parolen „Sieg Heil, Heil Hitler“ skandierten.«